Jerusalem/Gaza - Kurz vor dem geplanten ersten Treffen zwischen dem palästinensischen Regierungschef Mahmud Abbas und seinem israelischen Kollegen Ariel Sharon sind bei einem palästinensischen Selbstmordanschlag in Hebron im Westjordanland drei Menschen getötet worden. Neben dem Attentäter sei bei der Explosion zunächst ein Siedler auf der Stelle ums Leben gekommen, berichtete das israelische Fernsehen am Samstag. Die Ehefrau des Siedlers sei wenig später ihren schweren Verletzungen erlegen.

Attentäter als Orthodoxer Jude verkleidet

Der Attentäter war den Angaben zufolge als orthodoxer Jude verkleidet. Sicherheitskräfte seien dennoch auf den Mann aufmerksam geworden, der daraufhin geflüchtet sei und seine Sprengladung gezündet habe.

Palästinenser im nördlichen Gazastreifen getötet

Israelische Soldaten töteten unterdessen im nördlichen Gazastreifen einen Palästinenser und verletzten 25 weitere, wie palästinensische Ärzte berichteten. Die Soldaten hätten sich in Beit Hanun den ganzen Tag lang Schießereien mit bewaffneten Palästinensern geliefert.

Erstmals Gespräche zwischen Sharon und Abbas

Am Abend wollte Abbas erstmals zu Gesprächen mit dem Sharon auf der Ebene der Regierungschefs zusammentreffen. Bei den Unterredungen in Jerusalem soll es hauptsächlich um den Friedensplan des Nahostquartetts aus UNO, EU, USA und Russland gehen. Der "Fahrplan" zu einem Frieden in der Region sieht unter anderem die Gründung eines Palästinenserstaates in mehreren Schritten bis 2005 vor.(APA)