Israels Premier Ariel Sharon sagte daraufhin seinen für Sonntag geplanten Abflug nach Washington ab, wo er am Dienstag einen Termin bei George Bush hatte - an diese Unterredung war die vage Hoffnung geknüpft worden, dass der US-Präsident vielleicht doch den Einstieg in die erste Phase der "Roadmap", des neuen Nahostfriedensplans, erwirken könnte.
"Terroroffensive"
Die Busexplosion war der Höhepunkt einer Serie, die die Israelis von einer neuen "Terroroffensive" sprechen ließ. Fast gleichzeitig hatte sich bei einer Straßensperre am Stadtrand von Jerusalem ein weiterer Palästinenser in die Luft gesprengt, dabei kam nur der Attentäter ums Leben. Am Abend davor hatte ein ebenfalls als religiöser Jude getarnter 21-jähriger Hamas-Mann in der israelischen Zone von Hebron einen Sprengstoffgürtel gezündet, wodurch ein israelischer Mann und dessen schwangere Frau getötet wurden. Im nördlichen Westjordanland wurden zwei Palästinenser bei dem Versuch erschossen, in eine jüdische Siedlung einzudringen.
Erzwungenes Treffen
Samstagnacht kam Abu Mazen erstmals als palästinensischer Premier nach Jerusalem, doch seinen israelischen Amtskollegen kannte er schon - etwa von Verhandlungen in den USA 1998, als Sharon Außenminister war. Auch als Regierungschef hatte Sharon mindestens einmal in der heißen Phase der Intifada Abu Mazen diskret empfangen. Doch das nunmehrige Treffen war von den Amerikanern geradezu erzwungen und beiden Seiten beinahe peinlich. Die Medien wurden in weiter Entfernung gehalten, die beiden Hauptdarsteller entschwanden danach wortlos.