Wien - Mit neun Toren und neun Assists zählt Andreas Lasnik zu den auffälligsten Akteuren der niederländischen Fußball-Ehrendivision. Dennoch steht der Steirer mit seinem Arbeitgeber Willem II Tilburg vor dem Abstieg in die Zweitklassigkeit. Zwei Runden vor Schluss trennen die Tilburger drei Punkte vom vorletzten Tabellenplatz, der zumindest noch den Rettungsanker Relegation bedeuten würde.

Am Sonntag (14.30 Uhr) wartet auf Lasnik auswärts ausgerechnet das Österreicher-Duell mit Meister und Tabellenführer Twente Enschede, und Marc Janko und Co. haben angesichts des engen Titelrennens (ein Punkt Vorsprung auf Ajax Amsterdam) nichts zu verschenken. "Eine kleine Chance lebt noch, dafür brauchen wir aber gegen Twente mindestens einen Punkt", meinte Lasnik im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.

Der Vorletzte VVV Venlo hat nicht nur drei Zähler mehr auf dem Konto, sondern weist auch das um gleich zwölf Treffer bessere Torverhältnis auf. Kein Wunder, schließlich hat Willem in den bisher 32 Ligapartien nicht weniger als 93 Gegentreffer kassiert. "Da ist es fast unmöglich, dass man Spiele gewinnt. Dafür kommen die Zuschauer bei unseren Partien voll auf ihre Rechnung, da fallen oft sieben, acht Tore", erzählte der 27-Jährige, der in den jüngsten Spielen gegen Feyenoord Rotterdam (1:6) und AZ Alkmaar (2:1) jeweils ein Freistoß-Tor erzielt hat.

Die Gründe für die wenig erfolgreiche Saison-Bilanz mit nur drei Liga-Siegen liegen für Lasnik auf der Hand. "Potenzial ist da, die Mannschaft ist aber extrem jung und unerfahren", sagte der ehemalige Spieler von Ried, Austria und Aachen. Sollte Willem wirklich erstmals seit mehr als 20 Jahren absteigen, wäre Lasnik gemäß seines Vertrags kostenlos zu haben. Interessenten soll es genügend geben.

"Schön langsam fängt sich das Karussell zu drehen an. Angesichts meiner Tore und Assists sind einige Clubs aufmerksam geworden, das ist ganz logisch. Ich habe mir einen guten Namen erarbeitet." Wenn möglich, will Lasnik im Land des Vize-Weltmeisters bleiben. "Die Liga passt sehr gut zu mir, ist sehr offensiv ausgerichtet. Aber ich bin offen für alles."

Für Landsmann Janko, der seit Jänner bei 14 Saisontreffern hält, geht es am anderen Ende der Tabelle um die erfolgreiche Titelverteidigung. Nach dem Heimmatch gegen Willem wartet in der 34. und letzten Runde der große Schlager im Amsterdam gegen Ajax. Derzeit führt Twente einen Zähler vor Ajax und drei vor PSV Eindhoven.(APA)