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Grafik: APA

Wien - Die Arbeitslosigkeit in Österreich geht weiter zurück - nun bereits zum 14. Mal in Folge. Im April waren 236.304 Menschen arbeitslos gemeldet, das ist ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat von 5,4 Prozent bzw. 13.375 Personen. Auch die Anzahl der Schulungen ist gesunken, und zwar um 19,3 Prozent bzw. 15.629 Personen auf 65.421 Menschen. Insgesamt waren damit 301.725 Personen ohne Job, was einem Rückgang von 8,8 Prozent entspricht. Die Arbeitslosenquote nach österreichischer Berechnung belief sich Ende April auf 6,6 Prozent (-0,4 Prozentpunkte), nach EU-Definition auf 4,3 Prozent.

Mehr offene Stellen

Dem standen 36.025 offene Stellen gegenüber - um 15,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, teilte das Sozialministerium am Sonntag mit. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen - Menschen, die seit mehr als 12 Monaten auf Jobsuche sind - fiel um 30,2 Prozent auf 5.037 Personen. Die Summe der unselbstständig Beschäftigten wächst nach Schätzung des Ministeriums um 46.000 Personen auf knapp 3,4 Millionen.

Am stärksten ging die Arbeitslosigkeit in der Industrie mit Minus 19,9 Prozent zurück, gefolgt vom Bau (-12,7 Prozent) und dem Tourismus (-8,4 Prozent). Auffallend stark sind die gemeldeten offenen Lehrstellen im abgelaufenen Monat gestiegen: Hier gab es ein Plus von 17 Prozent auf 3.434 offene Lehrstellen.

Höchste Zahl an Arbeitslosen im Tourismus

Ältere Arbeitnehmer, ausländische Arbeitskräfte und Frauen profitieren nicht in vollem Ausmaß vom Arbeitsmarktaufschwung. Während die Arbeitslosigkeit bei Männern im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,2 Prozent auf 126.758 Personen zurückging, sank sie bei Arbeitnehmern über 50 Jahren nur um 0,3 Prozent, bei arbeitsuchenden Ausländern um 0,6 Prozent und bei Frauen um 1,9 Prozent. Männer profitierten vor allem vom starken Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Industrie (-19,9%) und am Bau (-12,7%). In dem für Frauen wichtigen Arbeitsmarktsektoren Handel und Tourismus ging die Arbeitslosigkeit um 6,4 Prozent bzw. um 8,4 Prozent zurück.

Nach absoluten Zahlen gab es im Tourismus mit 41.626 und im Handel mit 35.640 Menschen die meisten Arbeitslosen. In der Industrie waren Ende April 22.415 und am Bau 17.744 Personen arbeitslos, teilte das Sozialministerium am Sonntag mit.

Die Anzahl der Arbeitslosen ging in allen Bundesländern, außer in Wien, zurück. Hier sind mit Plus 6,1 im Vergleich zum Vorjahresmonat rund 76.656 Personen als arbeitslos gemeldet. Den stärksten Rückgang verzeichneten Vorarlberg (-20,2 %), Oberösterreich (-14,6 %) und Steiermark (-14,0 %).

"Hohe Dynamik" im Gesundheitswesen

Deutlich zurückgegangen ist auch die Jugendarbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,9 Prozent auf 37.217 Personen. Die Anzahl der Lehrstellensuchenden stagnierte hingegen bei Plus 0,4 Prozent auf 4.416. Vor allem in Tirol (+12,5 %), Salzburg (+8,7 %) und Kärnten (+7,4 %) waren deutlich mehr Jugendliche auf Lehrstellensuche. Einen deutlichen Rückgang gab es in Vorarlberg (-17,4 %) und Oberösterreich (-9,8 %). Österreichweit sind die offenen Lehrstellen um 17 Prozent auf 3.434 Plätze gestiegen.

Schlechte Nachrichten gab es hingegen für Arbeitskräfte im Gesundheits- und Sozialwesen: Die Arbeitslosigkeit schnellte um 7,4 Prozent auf 15.136 Personen in die Höhe. Als Hauptgrund für diese Entwicklung wird vom Sozialministeriums eine "hohe Beschäftigungsdynamik" in diesem Bereich genannt, welche "automatisch die Zahl der Aus- und Umsteiger" erhöhe.

Insgesamt hatten Ende April 42.085 Personen (-7,2 Prozent) eine Einstellungszusage für einen neuen Job, die durchschnittliche Verweildauer in der Arbeitslosigkeit belief sich auf 100 Tage. (APA)