Bild nicht mehr verfügbar.

Stationen eines Bussis.

Foto: APA/dapd/Seeger

Bild nicht mehr verfügbar.

Whoopi Goldberg, sichtlich amüsiert.

Foto: APA/dapd/Seeger

Dieser Blick! Whoopi Goldbergs Gesichtsausdruck, als Thomas Gottschalk und Michelle Hunziker Haarföhns zückten und die mit Zahnpasta eingeriebenen Hände zweier Wettkandidatinnen bestrahlten, machte einiges her. Es half: Die beiden Mädchen gewannen ihre Wette im Zahnpasta-Erkennen. Und der absurde Moment von Wetten, dass ...? minderte die Ödnis allzu gemütlicher Wohnzimmerunterhaltung ein bisschen.

Was die größte deutschsprachige Show mittlerweile bietet, ist aber bestenfalls betuliches Familienprogramm für Leute, denen Schlagershows gerade noch zu blöd sind. Da wird die Windsor-Hochzeit nachbesprochen, alte Heiratsfotos der Anwesenden werden hergezeigt, und das Moderatenpaar gibt sich theatralisch ein Show-Küsschen à la Will und Kate. Die nächste Steigerungsform wäre gemeinsames Schunkeln auf der Couch.

Der televisionären "Gesamtsituation" könnte man auch einige Absurdität zusprechen: Eine gelangweilte Familie, die vor dem Fernseher sitzt, wird in Wetten, dass ...? in einer ebenso gelangweilten Zusammenkunft von PR-bedürftigen Stars gespiegelt. Irgendwie geht man sich gegenseitig auf den Nerv, trotzdem hört man nicht auf, weder mit der Show noch mit dem Zuschauen. Wie in vielen Gruppen gibt's dann eine Person, die ausnahmslos allen auf den Keks geht: Boulevard-Tante Désirée Nick wird in der Rolle länger unerreicht bleiben.

Auf diese Art dimmt Gottschalks Ära fünf Monate nach dem schweren Unfall bei einer Akrobatikwette langsam aus. (Die Abschiedsvorstellung gibt er beim Mallorca-Special am 18. Juni). Seine Lockerheit wird fehlen. Aber der Abschied von der totalen Routine bietet auch die Chance, wieder mehr Bewegung in die Sache zu bringen. (Alois Pumhösel/DER STANDARD; Printausgabe, 2.5.2011)