NGC 2442: Zur Form assoziieren Sie selbst.

Foto: ESO

Garching - Etwa 50 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild des Fliegenden Fischs befindet sich NGC 2442. Und auch wenn die Balkenspiralgalaxie mit ihren charakteristischen asymmetrischen Armen auf der aktuellen Aufnahme der Europäischen Südsternwarte (ESO) genauso gut an eine Badeente, ein Komma oder eine Zwergenmütze erinnert, firmiert sie unter dem Begriff "Fleischerhaken-Galaxie".

Ihre unregelmäßige Form dürfte sie einer Beinahe-Kollision mit einer anderen - noch nicht identifizierten - Galaxie verdanken. ESO-Astronomen haben nun aber verschiedene ältere Bilder der Galaxie verglichen, die vom "Hubble"-Weltraumteleskop und einem 2,2-Meter Teleskop der Sternwarte La Silla in Chile aufgenommen wurden, um mehr über die kosmische Geschichte von NGC 2442 zu erfahren. Dabei konnten die Forscher eine Supernova im dickeren der beiden Spiralarme im Detail beobachten, die auf das Jahr 1999 zurückgeht und inzwischen deutlich verblasst ist. 

Stellare Geburtenwelle

Zudem zeigten sich überall in der Galaxie, aber besonders im längeren Spiralarm rosa und rot leuchtende Sternentstehungsgebiete. Die Farbe stammt der ESO zufolge von Wasserstoffgas, das von der Strahlung frisch entstandener Sterne zum Leuchten angeregt werde. Die starke Welle an Sternentstehungen sei höchstwahrscheinlich durch dieselbe Beinahe-Kollision hervorgerufen worden, die auch zu der ungewöhnlichen Form der Galaxie geführt habe.

"Die dabei wirkenden Gezeitenkräfte haben nicht nur die Galaxie als ganzes verformt, sondern auch Gaswolken in ihrem Inneren kollabieren lassen", schreibt die ESO. Die Studie gebe auch neue Hinweise darauf, welche der Nachbargalaxien als Kollisionsobjekt infrage kommen könnte, sagte ESO-Mitarbeiterin Carolin Liefke, ohne jedoch bereits einen eindeutigen "Täter" nennen zu können. (APA/red)