Brüssel - Am Dienstag könnte es zum zweiten Streiktag der EU-Beamten gegen die geplante Pensionsreform kommen. Die Bediensteten der europäischen Institutionen wehren sich gegen Kürzungen ihrer Ansprüche, die Österreich jedoch noch nicht weit genug gehen, berichteten Diplomaten in Brüssel im Vorfeld.

Bisher können EU-Beamte, wenn sie 60 Jahre alt sind und 35 Dienstjahre haben, mit 70 Prozent ihres letzten Gehaltes in den Ruhestand treten. Nach der Reform soll das Pensionsalter von 60 auf 63 Jahre steigen. Die Höchstpension soll dann 70 Prozent des Durchschnittsgehaltes der letzten zehn Jahre betragen und erst nach 38 statt nach 35 Jahren erreicht werden. Die neuen Bestimmungen würden für neu eintretende Beamte und für Mitarbeiter, die jetzt unter 40 Jahre alt sind, gelten. Für heute ältere Beamte gäbe es Übergangsbestimmungen.

Gehälter in den EU-Institutionen höher als hierzulande

Damit würden EU-Beamte sowohl bei der Durchrechnungszeit als auch beim Pensionsantrittsalter günstiger aussteigen als Österreicher nach der in Österreich geplanten Reform.

Dazu kommt, dass die Gehälter in den EU-Institutionen im Schnitt höher sind als in Österreich. Daher fordern Österreich wie auch einige andere Mitgliedsländer weitere Verschärfungen in den Reformbemühungen.

Der Streik ist für Dienstag angesetzt, weil an diesem Tag die Vertreter der EU-Länder in Brüssel über die Pensionsreform verhandeln. (APA)