Sauna, Schwimmbecken und Badebecken gehören zur Grundausstattung.

Foto: Therme Wien

Rutsche, Eiskammer, Whirlpool, Terrasse und Restaurants werden aber auch immer mehr zur fixen Einrichtung von Thermen und Wellness-Bädern.

Foto: Therme Wien

Das Angebot an Thermen und Wellnessbädern ist während der letzten Jahre auf ein beinahe unüberschaubares Maß gestiegen. Mittlerweile gehört es fast schon zum Standard, zumindest einen Saunabereich und ein paar Whirlpools in Hotels anzubieten. Innerhalb dieser Vielfalt an Möglichkeiten wächst die Unsicherheit darüber, welche Anbieter qualitativ hochwertig sind und welche nicht. ab-in-den-urlaub.de hat sich den Markt für Thermen und Wellness in Österreich, Deutschland und der Schweiz genauer angesehen und sechs Monate Zahlen und Fakten von 266 Thermal- und Wellnessbädern untersucht, in einigen Bädern wurde auch vor Ort recherchiert.

Mehr Augenmerk auf die Atmosphäre

In den meisten Bädern werden neben den Standardeinrichtungen wie Badebecken, Sauna oder Whirlpool inzwischen auch Restaurants oder Hotels an. Terrassen und Gärten gehören mehr und mehr zum Inventar von Thermen, 96 Prozent der untersuchten Betriebe verfügen über einen Außenbereich. In 98 Prozent der untersuchten Bäder gibt es einen Ruheraum, wobei inzwischen bei diesen Räumlichkeiten mehr Wert auf Atmosphäre gelegt wird, es gibt sanfte Entspannungsmusik und man achtet auf die Beleuchtung.

Thermenland Österreich

Am besten sind die Bäder in Österreich und Bayern ausgestattet, wobei nur 13 Prozent der untersuchten Betriebe tatsächlich als Luxusbäder bezeichnet werden können. Der Großteil liegt im Mittelklassebereich (60 Prozent), eher einfach in der Ausstattung sind 28 Prozent. Berücksichtigt wurden bei der Erhebung zwölf Ausstattungselemente wie Badebecken, Schwimmbecken, Trocken-/Dampfsauna, Ruheraum oder Whirlpool. Vier Thermen verfügen über immerhin elf Einrichtungen, zwölf gab es in keiner, die meisten Betriebe, nämlich 88, verfügen über neun Einrichtungen. Thermen der "Holzklassenkategorie" verfügen über maximal acht Angebote.

In Deutschland erhielten 21 Thermen das Luxus-Prädikat von ab-in-den-urlaub.de, in Österreich wurden neuen Thermen damit ausgezeichnet. Für die Tester auffällig war, dass im vergleichsweise kleinen Österreich, eine sehr große Anzahl hervorragender Bäder vorhanden ist. Neben Bayern gibt es in Österreich die größten und schönsten Thermen und Wellness-Bäder.

Österreich und Schweiz besonders familienfreundlich

Bei der Freundlichkeit liegen Österreich und die Schweiz in der Gunst der Tester. Vor allem für Familien sind Thermen beliebte Erholungsorte und für diese wiederum ist es oft eine Preisfrage ob und wie oft sie sich einen Aufenthalt leisten können. Während es in Österreich und der Schweiz Familienermäßigungen in vielen Bädern gibt, nimmt man in Deutschland darauf weniger Rücksicht. Insgesamt bieten von allen untersuchten Thermen 63 Prozent Rabatte für Familien an. Besonders gut steigt man dabei in Tirol und Kärnten aus, wo alle Betriebe Nachlass gewähren. Besonders schlecht für Familien steht es im Burgenland, der Steiermark und Niederösterreich. Nur 33 Prozent der Thermen nehmen hier Rücksicht auf Familien. Überhaupt keine Rabatte gibt es in Wien. Auch in den Kantonen Schwyz, St. Gallen, Bern und Graubünden zahlen Familien den normalen Preis.

Was bekommt man für sein Geld

Untersucht wurde auch, wie viel Leistung man für sein Geld bekommt. Dazu wurden Ticketpreis und vorhandene Ausstattung gegenüber gestellt. Bei den Luxusthermen liegt hier das "H2O Hotel- und Therme-Resort" in Sebersdorf bei Graz auf dem ersten Platz. Die Tageskarte kostet hier 17,90 Euro, das Angebot ist groß. In der Mittelklasse liegt das "Kristall Palm Beach" in Nürnberg auf dem ersten Platz, die am besten Bewertete Therme in Österreich ist die "Therme Wien". Bei den Holzklassenthermen schneidet die "Weser Therme" im deutschen Göttingen am Besten ab.

Renovierungsbedarf überall

Insgesamt ist das Preis-/Leistungsverhältnis laut ab-in-den-urlaub.de durchaus angemessen. Allerdings verlangen einige Thermen saftige Ticketpreise, etwa das Schweizer Bad "aquabasilea", wo die Tageskarte 35 Euro kostet. Bemängelt wird, dass viele Thermen dringend einer Renovierung bedürfen, was sich auf die Qualität nieder schlägt. Lobend erwähnt wird die Wiener Therme, die mit Investitionen und neuen Konzepten Boden gewinnen konnte.

Weiters wurden noch Awards in verschiedenen Kategorien vergeben. Der Gold-Award für die meisten unterschiedlichen Wellness-Angebote geht an "Aqua Dome" in Tirol Längenfeld, Silber geht an "monte mare" in Kaiserslautern und Bronze an die "NOVA Therme" in Köflach.

Der Gold-Awar dür die meisten Wellness-Angebote allgemein geht an die "Therme Loipersdorf", Silber an die "Therme Wien", Bronze an die "Rottal Terme" im bayerischen Bad Birnbach.

Den Design-Award in Gold gibt es für die "Taunus Therme" im hessischen Bad Homburg, Silber erhielten das "Aqua Dome" in Tirol und das "Sieben Welten Therme & Spa Resort" in Künzell & Fulda. (ham/derStandard.at/05.05.2011)