Nach dem Tod von Terrorchef Osama Bin Laden stellt nach Ansicht des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu der geistliche Führer des Iran, Ali Khamenei, die größte Bedrohung für die Welt dar. Wie Netanyahu in einem Interview mit dem US-Sender CNN meinte, sei Khamenei, der den Iran tatsächlich führe, noch gefährlicher als Präsident Mahmoud Ahmadinejad.

Sollte das iranische Regime in den Besitz der Atombombe gelangen, werde dies den Lauf der Geschichte ändern, warnte der israelische Regierungschef. Dann würde das Schicksal des Nahen Ostens, ja des gesamten Planeten auf dem Spiel stehen. Netanyahu rief die internationale Gemeinschaft auf, die Sanktionen gegen Teheran zu verstärken. Diese Sanktionen könnten jedoch nur dann Erfolg haben, wenn dem Iran klargemacht werde, dass eine militärische Option eine glaubwürdige Alternative sei.

In Hinblick auf die Volksaufstände in der arabischen Welt warnte Netanyahu, diese Revolutionen könnten von Extremisten in eine falsche Richtung gelenkt werden. "Die größte Bedrohung wäre, wenn ein militantes islamistisches Regime Atomwaffen in die Hände bekäme", so der israelische Premier.

Netanyahu hatte zuvor im Zuge seiner Europa-Reise dem britischen Premier David Cameron gegenüber erklärt, Israel werde nicht mit einer "palästinensischen Version von Al-Kaida" verhandeln. Er spielte damit auf die im Zuge der innerpalästinensischen Versöhnung vorgesehene Regierungsbeteiligung der Hamas an, die Israel als Terrororganisation betrachtet. (APA)