Wien - Die europäischen Leitbörsen haben am Freitag nach der Veröffentlichung von überraschend robusten US-Arbeitsmarktdaten mit festeren Kursen geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 26,36 Einheiten oder 0,90 Prozent auf 2.952,90 Zähler.

In den USA ist die Beschäftigung im April deutlich stärker gestiegen als erwartet. Im Monatsvergleich ist die Zahl außerhalb der Landwirtschaft um 244.000 Beschäftigte gewachsen. Volkswirte hatten mit einem Anstieg von nur 187.000 gerechnet. Zudem wurde der Beschäftigungsanstieg in den beiden Vormonaten nach oben korrigiert. Damit konnte die im Vorfeld vorherrschende Sorge um einen weiteren Rückfall am US-Arbeitsmarkt entkräftet werden.

Im Branchenvergleich zeigte sich zum Wochenausklang der Telekommunikationssektor verlustreich. Dies ist vor allem auf die jüngsten Quartalszahlen einiger Telekom-Schwergewichte zurückzuführen, die überwiegend unter den Erwartungen ausgefallen waren. So schlossen etwa die Titel der spanischen Telefonica um 3,65 Prozent tiefer bei 17,18 Euro. Noch stärker rutschten Belgacom in die Verlustzone. Die Titel verbilligten sich in Brüssel um 5,12 Prozent auf 25,02 Euro. Das größte belgische Telefonunternehmen hatte im Auftaktsquartal weniger verdient als von Analysten erwartet und revidierte zudem die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr nach unten.

Trotz schwacher Quartalszahlen konnten sich Deutschen Telekom allerdings mit einem moderaten Plus von 0,58 Prozent auf 11,23 Euro ins Wochenende verabschieden. Der Konzernüberschuss des deutschen Branchenprimus ist im ersten Quartal auf 480 Mio. Euro gefallen, nach 767 Mio.

Besser gesucht zeigten sich hingegen die Papiere von einigen Fluglinien. Hier stachen vor allem Lufthansa mit einem Kursgewinn von 4,09 Prozent auf 15,27 Euro hervor. Die Papiere waren zuvor durch UBS von "Hold" auf "Buy" hochgestuft worden. Die Aktien von International Consolidated Airlines, der aus dem Zusammenschluss von British Airways und Iberia entstandenen Gesellschaft, konnten unterdessen nach überzeugenden Erstquartalszahlen ein Kursplus von 3,29 Prozent auf 254,1 Pence verzeichnen. Ryanair (plus 3,95 Prozent auf 3,60 Pence) und Air France- KLM (plus 3,94 Prozent auf 12,28 Euro) legten ebenfalls zu.

Beflügelt präsentierte sich am heutigen Handelstag auch der Bankensektor. Hier sorgten vor allem Royal Bank of Scotland (RBS) für Aufmerksamkeit. Die Aktien der britischen Bank schlossen nach Zahlen mit einem Kursgewinn von 5,58 Prozent auf 42,74 Pence. RBS ist zu Jahresbeginn zwar tiefer in die roten Zahlen gerutscht, allerdings zeigten sich die Divisionen Global Banking und Markets äußerst profitabel und auch das Versicherungsgeschäft präsentierte sich in gutem Licht, hieß es. Im Euro-Stoxx-50 legten Deutsche Bank 1,41 Prozent auf 43,17 Euro zu und Credit Agricole notierten bisher mit einem Plus von 2,18 Prozent bei 11,04 Euro. Intesa Sanpaolo stiegen um 1,13 Prozent auf 2,15 Euro. (APA)