Foto: Kino Ebensee

Die Combo Erland and the Carnival besteht aus Sänger Gawain Erland Cooper, zwei seiner Mitstreiter werkten anfangs immer wieder mal mit unterschiedlichen Bands: Gitarrist Simon Tong (früher bei Blur und The Verve sowie The Good, The Bad And The Queen) und Schlagzeuger David Nock (auch in The Firemen, The Orb, The Cult), das Line-up vervollständigen Andy Bruce (Synthesizer) sowie Danny Wheeler (Bass).

In London fand das Quintett 2008 zusammen, die gemeinsame Liebe zum vergessenen (und 1999 als Sandler gestorbenen) US-Folkmusiker Jackson C. Frank verband die Musiker. Sie coverten nicht nur Franks Song My Name is Carnival, sondern benannten sich auch nach dem mit Pech und Krankheit geschlagenen Außenseiterbarden, der von Fairport Convention, Simon and Garfunkel, Nick Drake oder Sandy Denny hoch geschätzt wurde.

Das Studium abseitiger Folknischen (wie Bert Jansch oder Davey Graham) gehörte für Erland and the Carnival zur Vorbereitung aufs Debütalbum von 2010: In Traditionals, Vertonungen von Leonard-Cohen- und William-Blake-Gedichten sowie Eigenkompositionen verbindet die Combo spinnerte 1960er-Psychedelik zwischen Small Faces, Beatles und Joe Meek, verschrobenen Folkrock à la Pentangle mit schepperndem Garagenrock, wie er von Roky Erickson, den frühen Doors oder Love bekannt ist, zu einem eigenwilligen Stilamalgam, das auf der brandneuen Platte Nightingale noch mit 1980er-Synthesizer-Klängen verfremdet wird.

Live kommen die 13th-Floor-Elevators-Referenzen mehr zur Geltung, ansonsten nicht nur für Fans von The Coral ein Muss. Einzige Österreich-Show! (dog/ DER STANDARD, Printausgabe, 7./8.5.2011)