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Im Qualifying immer ganz vorne dabei: Sebastian Vettel.

Foto: Reuters/Orsal

Istanbul - Er ist durch nichts und niemanden aufzuhalten. Nicht einmal durch sich selbst und einen Unfall, bei dem er seinen Red Bull am Vortag schwer beschädigt hatte. Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel nimmt am Sonntag (14.00 Uhr/live ORF eins, RTL und Sky) auch das vierte Saisonrennen in der Türkei aus der Pole Position in Angriff. Der WM-Leader markierte am Samstag im Qualifying in Istanbul in 1:25,049 Minuten überlegene Bestzeit.

Teamkollege Mark Webber verlor als Zweiter bereits mehr als vier Zehntelsekunden auf den Deutschen, der die Zeittrainings der Saison weiterhin nach Belieben dominiert. Für Vettel ist es bereits die 19. Pole Position seiner Karriere, saisonübergreifend die fünfte in Folge. Seit Überraschungsmann Nico Hülkenberg Anfang November in Brasilien ist kein anderer Pilot mehr ganz vorne gestanden.

Vettel würdigte vor allem die Arbeit seines Teams. "Ich habe ein fantastisches Auto gehabt", bestätigte der 23-Jährige. "Ich bin sehr glücklich nach der ganzen Arbeit, die ich den Mechanikern aufgebrummt habe." Schon am Vormittag im Abschlusstraining war Vettel der Schnellste gewesen, in den Schlussminuten des Qualifyings gingen die Red-Bull-Piloten gar nicht mehr auf die Strecke. Zu groß war ihre Überlegenheit, zu groß der Vorsprung.

In den Startreihen zwei und drei landeten Nico Rosberg im Mercedes sowie die drei Ex-Weltmeister Lewis Hamilton (McLaren), Fernando Alonso (Ferrari) und Jenson Button (McLaren). Garantien für seinen dritten Saisonsieg gebe es dennoch keine, erinnerte Vettel. "Ich bin noch nicht so alt, aber ich habe noch niemanden getroffen, der dir eine Garantie für irgendetwas geben kann", betonte der Pole-Mann. "Man kann immer Fehler machen, wenn man am Limit fährt."

Das hatte der Titelverteidiger am Freitag gesehen, als er bei nassen Bedingungen in Kurve 8 von der Strecke geflogen war. Das Qualifying ging bei 18 Grad und Sonnenschein über die Bühne, im Rennen sind erneut Schauer möglich. Im Vorjahr waren Vettel und Webber in Istanbul auf dem Weg zum Doppelsieg kollidiert, trotz öffentlicher Aussöhnung folgte ein beinhartes Stallduell. "Das war sicherlich kein ideales Rennen", meinte Webber.

Ideal sei auch seine Quali-Runde nicht gewesen. Daher der Rückstand, erklärte Webber, der in der WM-Wertung bereits 31 Punkte hinter seinem Teamkollegen liegt. Einzig China-Sieger Hamilton (21 Punkte zurück) könnte Vettel mit einem Sieg die WM-Führung abjagen. "Ich habe mir mehr erhofft als Rang vier", gestand der Brite, der im Vorjahr nach dem Bullen-Crash in Istanbul den Sieg geerbt hatte. Red Bull dagegen hat in der Türkei noch nie gewonnen.

Rekordweltmeister Michael Schumacher kam nach starken Trainingsleistungen nicht über den achten Startplatz hinaus. Der 42-Jährige verlor mehr als eine Sekunde auf seinen 17 Jahre jüngeren Teamkollegen Rosberg, war darüber "alles andere als glücklich." Die Toro-Rosso-Piloten Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari mussten sich mit den Plätzen 16 und 17 begnügen, ließen damit nur die Nachzüglerteams Lotus, Virgin und Hispania hinter sich. (APA)