Istanbul/Wien - Der Mord an einer jungen Frau in der Türkei überschattet anstehende Beratungen des Europarats in Istanbul über eine Konvention zum Schutz von Frauen vor häuslicher Gewalt. Die 22-jährige Pelda E. sei in der südostanatolischen Provinz Mardin mit drei Schüssen aus einer Pistole getötet worden, berichtete der Nachrichtensender CNN-Türk am Montag.

Der 30-jährige Ehemann des Opfers habe sich anschließend der Polizei gestellt. Ein Streit um die Kinderlosigkeit des seit zwei Jahren verheirateten Paares war demnach Auslöser für die Gewalttat.

Die neue Konvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen soll bei einem Treffen der AußenministerInnen der 47 Mitgliedsnationen des Europarats an diesem Mittwoch in Istanbul vorgelegt werden. Die Türkei als Gastgeberin des Treffens hat angekündigt, der Konvention als einer der ersten Staaten beizutreten. Österreich wird durch Staatssekretär Wolfgang Waldner vertreten sein.

Verbreitete Gewalt gegen Frauen

In- und ausländische Frauengruppen und Menschenrechtsorganisationen werfen dem türkischen Staat vor, nicht genug zum Schutz von Frauen vor häuslicher Gewalt zu tun. Allein im vergangenen Jahr wurden in der Türkei mehr als 200 Frauen von ihren Verwandten getötet; häufig war der Täter der Ehemann des Opfers. (APA/Ag.)