Eine interdisziplinäre Forschergruppe hat im Auftrag von und gemeinsam mit der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften einen warnenden Bericht zur globalen Situation der Gletscher veröffentlicht. Der Bericht "Fate of Mountain Glaciers in the Anthropocene" listet zahlreiche Beispiele von sich zurückziehenden Gletschern rund um die Erde auf und verdeutlicht den Zusammenhang mit dem Klimawandel und der Luftverschmutzung. Die Gruppe wird von Nobelpreisträger Paul Crutzen, dem früheren Leiter des Europäischen Wetterdienstes, Lennart Bengtsson, und Veerabhadran Ramanathan vom Scripps Research Institute geleitet.

"Die Gletscher rund um den Erdball verändern sich rasant - dies wird besonders in den hoch gelegenen Gebirgsregionen von Südamerika und Asien nachteilige Auswirkungen haben", so Georg Kaser vom Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Innsbruck in einer Aussendung. "Unser Verständnis von den Veränderungen in diesen Regionen ist aber nach wie vor begrenzt. Es sind ambitionierte, gemeinsame Bemühungen notwendig, um auf diese Probleme zu reagieren. Mit diesem Bericht trägt die Päpstliche Akademie dazu bei, die Aufmerksamkeit dafür zu erhöhen."

Appell

"Der verbreitete Rückgang von Schnee und Eis auf den Gebirgsgletschern ist eines der sichtbarsten Zeichen für den globalen Klimawandel. Der Verlust vieler kleiner Gletscher im Himalaya ist sehr bestürzend für mich, weil diese Region als Wasserturm Asiens dient und sowohl die Treibhausgase als auch die Luftverschmutzung zum Abschmelzen der Gletscher beitragen", so Ramanathan.

Der Bericht ist vor allem ein Appell: "Wir sind verpflichtet die Versorgung aller Bewohnerinnen und Bewohner dieses Planeten mit Brot, frischer Atemluft und sauberem Trinkwasser sicherzustellen. Denn wenn wir Gerechtigkeit und Frieden wollen, müssen wir unseren Lebensraum schützen", schreiben die Autoren in einer Deklaration, die dem Bericht vorangestellt ist. (red)