Wien - Der Verkauf der Kärntner Beteiligungsholding Hypo-Consultants (der nun die Justiz beschäftigt) war zumindest für Berater der Kärntner Landesbank ein gutes Geschäft. Wie berichtet wurden die Consultants-Töchter 2007 verklopft, Juristen der Bank behaupten, dass der Hypo durch den Verkauf ein Schaden von 146 Mio.Euro entstanden ist.

Sie stützen sich dabei auf eine Expertise von Forensikern, die den Deal gescreent haben - und dabei auch auf "Auffälligkeiten im Zusammenhang mit einzelnen Beratern" gestoßen sind. Insgesamt hat die Hypo International (Bankmutter) in dem Konnex zwölf Beraterverträge abgeschlossen.

Federführend beim Consultants-Verkauf war wie berichtet die Beratungsgesellschaft ASP des Alon Shklarek, mit der vier Vereinbarungen zum "Projekt Cherry" bestanden. Berater Shklarek steht laut Firmenbuch auch mit Gesellschaften bzw. Stiftungen des Gesundheitsökonomen Christian Köck in Verbindung, der wieder Hypo-Kunde und bei der Leasing-Kapitalerhöhung dabei war.

Laut Gerichtsdokumenten hat die ASP denKärntnern "aufgrund der Erfolgskomponente zum Projekt Cherry" zunächst einmal 6,3 Mio. Euro (netto) inRechnung gestellt. Über einzelne Positionen dürfte man später aber uneins geworden sein. Nach "nochmaliger Abklärung" (Vorstandsprotokoll) kam es letztlich zur Zahlung eines "reduzierten Erfolgshonorars" von 4,8 Mio. Euro.

Weiters von der Beraterpartie: die Wiener Anwaltkanzlei Lansky Ganzger & Partner LGP, die der verstaatlichten Bank auch heute noch mit ihremRat zur Seite steht. Ende 2006 hat Hypo-Consultants-Aufsichtsratschef Wolfgang Kulterer die Consultants-Manager über dieBeauftragung der Kanzlei durch die Hypo International informiert, schriftliche Vereinbarungen konnten die Rechercheure nicht finden. Kostenpunkt von LGP: 477.024 Euro.

Auch Consultants-Manager inKroatien bekamen 2005 und 2006 Beraterverträge und Honorare; es ging darum, "das monatliche Gehalt des Mitarbeiters aufzubessern" . Einer von ihnen kam so auf fast 97.000 Euro, bar auf die Hand.

Auch Consultants Österreich hatte Konsulenten; einer sorgte anscheinend für bauliche Ästhetik. 15.000 Euro pro Jahr gab es so für einen Innenarchitekten. Sein Honorar, so erschließt sich aus dem Vertrag von Herbst 2003, wurde "zur Abdeckung seiner Verbindlichkeiten (...) verwendet". (Renate Graber, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 10.5.2011)