Wien - Das Image bei den Zuschauern testet der ORF regelmäßig in einem Qualitätsmonitoring ab. Die Zahlen dringen nicht an die Öffentlichkeit. Für 2009 liegen dem STANDARD die wenig berauschenden Ergebnisse vor. Demnach ergaben sich zum Teil massive Verschlechterungen:
"Modern und fortschrittlich" fanden 2009 den ORF 50 Prozent, gleich zwölf Prozentpunkte weniger als 2008. Weniger als 50 Prozent sind der Ansicht, der ORF berichte politisch neutral und ausgewogen. Ein Minus von elf Prozent ergab die Analyse bei der Frage, ob die Befragten auf den ORF stolz sind. Bei den Sympathiewerten brachen die Werte im Vergleich zu 2008 um acht Prozent ein.
Ein Minus von sieben Prozentpunkten verzeichnet der ORF beim Thema Glaubwürdigkeit: Seriös und vertrauenswürdig hielten den ORF 2008 noch 68 Prozent, 2009 nur noch 61 Prozent. Steigerungen gab es lediglich bei den Fragen zu Kultur und Kinderangebot. Wenig rosig ist die Gesamtzufriedenheit: Der Mittelwert liegt seit 2001 zwar stabil zwischen 2,2 und 2,3 nach Notensystem. Zustimmung dazu lag 2005 am absoluten Tiefstand (59 Prozent), 2009 bei 60 Prozent.
Die Verluste seien auf hohem Niveau, entgegnet der ORF auf Anfrage und verweist auf die stabil hohen Zahlen zur Gesamtzufriedenheit und zur Frage, ob der ORF fehlen würde. (prie/DER STANDARD, Printausgabe, 10.5.2011)