Computer ohne Internet sind seit langem bereits fast obsolet: Ohne Online-Anbindung zur Außenwelt können weder Privatnutzer noch Firmen mit ihren PCs viel anfangen. Aber vor allem kleinere Betriebe stecken vielfach noch im Mailstadium: Dokumente werden hin- und hergeschickt, damit mehrere Personen Zugang haben. Eine IT-Infrastruktur, die dies mittels Server und dezentralen Informationszugangs löst, ist für Freiberufler oder kleine Firmen zu aufwändig, zu teuer.

Monatsmiete

Mit seinem neuen Office 365, derzeit als Testversion gratis und ab Juni gegen eine Monatsmiete erhältlich, bietet Microsoft einen Online-Dienst für die nötige Infrastruktur, ein Cloud-Service im Fachjargon. Das Produkt mischt Office-Produkte (Word, Excel u. a.), die als PC-Software und als Online-Apps zur Verfügung stehen, mit Online-Werkzeugen zur Zusammenarbeit: Exchange für Mail, Kalender und Kontakte; SharePoint, um Dokumente eigenen Mitarbeitern oder extern zur Verfügung zu stellen; und Lync - eine Art erweitertes Skype für das Büro. Webseiten können einfach und rasch mithilfe von Vorlagen erstellt werden.

"Das sind Leistungen, die sonst nur Großbetriebe mit ihrer Infrastruktur schaffen", erklärt Alexandra Moser von Microsoft Österreich. Durch die Monatsmiete - ab 5,25 Euro pro Arbeitsplatz - entfallen Investitionen, und die Infrastruktur kann mit jeder Art von Wachstum mithalten, da große Rechenzentren die nötige Leistung flexibel zur Verfügung stellen.

Weitere Funktionen wie Kundenbeziehungssoftware können mit Office 365 kombiniert werden, und ein "Marketplace" bietet zusätzliche Apps von Partnern an.

Microsoft will seine Dienste "agnostisch" gegenüber der Software und Geräte machen, mit denen sie benutzt werden: Online-Apps sollen auch mit Firefox und Safari von Apple sowie dem iPad funktionieren, E-Mail nicht nur auf Windows-Handys, sondern auch auf Nokia Symbian, iPhone und Blackberry. Kompatibilität bleibt jedoch ein Work in Progress: Das Zusammenspiel zwischen Office-Software und Web-Apps setzt Windows voraus.

99,9 Prozent

Die garantierte "Verfügbarkeit" beziffert Microsoft mit 99,9 Prozent, ein Wert, der im eigenen Betrieb kaum erreicht werden kann. Über ein Jahr gerechnet dürfen Ausfälle 8,5 Stunden nicht überschreiten, sonst gibt es "Geld zurück", sagt Microsoft-Sprecher Thomas Lutz. Für Europa betreibt Microsoft diese Zentren in Dublin und Amsterdam nach EU-Datenschutzbestimmungen. Kunden können jederzeit ein komplettes Backup ihrer Daten auf einem eigenen Computer erstellen. (spu)