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Ungarns Kati Wolf wird sich heute Abend nicht nur auf ihren Text konzentrieren, sondern auch darauf, dass ihr Kleid nicht verrutscht.

Foto:Martin Meissner/AP/dapd

Düsseldorf - Letztes Jahr war die deutsche Song-Contest-Kandidatin Lena um diese Zeit schon Favoritin bei den Buchmachern, diesmal liegen andere vorn. Nach aktuellen Prognosen dürfte die deutsche Sängerin durchaus unter die ersten Zehn kommen, ist aber nicht die Titelfavoritin für den Eurovision Song Contest 2011. Vor allem Frankreich und Irland werden bei den Wettbüros hoch gehandelt, aber auch Großbritannien, Estland und Aserbaidschan können sich demnach Hoffnungen machen.

Am späten Dienstagabend dürfte man ein klein wenig klarer sehen, denn dann sind im ersten Halbfinale bereits neun Länder aussortiert worden. Für deren Vertreter ist der Song Contest dann schon vorbei. In der ersten großen Show, die ORF eins ab 21 Uhr aus der Düsseldorfer Arena überträgt, treten unter anderem Ungarn und Aserbaidschan auf, die zu Lenas stärksten Konkurrenten gezählt werden.

Ungarn setzt mit dem Song "What About My Dreams" auf Disco-Kost der 80er Jahre; die Interpretin Kati Wolf ist bekennender Whitney-Houston-Fan. Aserbaidschan macht erst zum vierten Mal mit, schaffte es bisher aber immer unter die besten Zehn. Diesmal versucht es das Duo Ell & Nikki mit dem Kuschelsong "Running Scared".

Am Donnerstag ist es soweit

Nadine Beiler kann sich als österreichische Kandidatin heute noch entspannt zurücklehnen, sie singt erst am Donnerstag beim zweiten Semifinale um den Einzug ins Finale. Dabei trifft sie auch auf die Top-Favoriten der Show, die hibbeligen irischen Jedward-Zwillingen John und Edward Grimes. Ebenfalls achten sollte man auf die dänische Band A Friend In London mit "New Tomorrow", die 18-jährige Getter Jaani aus Estland mit "Rockefeller Street" und Eric Saade mit "Popular" aus dem Abba-Land Schweden. Laut dem Wettbüro Betfair wird Nadine eine Chance von knapp 70 Prozent zugestanden, womit sie auf Rang 7 von 10 möglichen Finalisten landet.

Automatisch gesetzt sind die "Big Five" Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien. Hoch gehandelt wird Frankreich: Seine Titelhoffnungen ruhen auf dem jungen Opernsänger Amaury Vassali, der neben seiner Stimme mit wilder Mähne und Schmachtlächeln punktet. Auch das Mutterland des Pop, Großbritannien, kann sich nach seinen zuletzt kläglichen Grand-Prix-Darbietungen wieder Hoffnungen machen: Die Boygroup Blue erzielt mit "I Can" hohe Platzierungen bei den heimatlichen Buchmachern, die letztes Jahr Lena auf Platz 1 gesetzt hatten.

Das Interessanteste am Halbfinale dürften für die deutschen Zuschauer aber nicht die Sänger sein, sondern das Moderatoren-Trio Stefan Raab, Anke Engelke und Judith Rakers. Raab gab sich vor dem Auftritt gewohnt selbstbewusst: "Für mich ist das eine sehr einfache Aufgabe, weil ich das jeden Tag mache", verkündete er. Ob er seine Kalauer allerdings auch für ein internationales Publikum auf Englisch rüberbringen kann, ist die Frage. Dafür ist die in Kanada geborene Engelke perfekt dreisprachig. Welche Rolle "Tagesschau"-Sprecherin Rakers da noch ausfüllen soll, ist bisher unklar. (APA)