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Noch sieht das Missionsziel reichlich unspektakulär aus. "DAWN" soll Vesta voraussichtlich am 16. Juli dieses Jahres erreichen.

Foto: REUTERS/NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

Dieses Bild wurde bearbeitet, um die tatsächliche Größe von Vesta darzustellen. Die übertriebene Größe von Vesta, die aus einer langen Belichtungszeit resultiert, wurde durch Überlagern eines kurzen Schnappschusses des Asteroiden korrigiert. Vesta ist der kleine Punkt in der Mitte des Bildes. Oben rechts: In dieser frühen Anflugphase hat Vesta auf den Bildern einen Durchmesser von nur etwa fünf Pixeln.

Foto: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

Die NASA-Sonde "DAWN" hat auf ihrem Weg zum Asteroiden Vesta, den sie in wenigen Wochen erreichen soll, das erste Foto ihres Zielobjektes geschossen. Wenn alles klappt, dann wird "DAWN" am 16. Juli beim riesigen Asteroiden ankommen und diesen dann für rund ein Jahr umkreisen. Zu diesem Zeitpunkt ist Vesta etwa 190 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.

Der Sonde gelang die Aufnahme bereits am 3. Mai mit der sogenannten Framing Camera - einem System aus zwei baugleichen Kameras - als sie noch rund 1,21 Millionen Kilometer von ihrem Ziel entfernt war. Der Asteroid erscheint auf dem Bild als kleiner, heller Punkt vor dem Sternenhintergrund. In dieser Phase der Mission dienen die Aufnahmen vor allem der Navigation, indem sie den Technikern auf der Erde jene Daten liefern, die nötig sind, um die Sonde exakt in den Orbit um Vesta einschwenken zu lassen.

Ausnahme-Himmelskörper

Vesta weist einen Durchmesser von 530 Kilometer auf und stellt im Sonnensystem eine Ausnahmeerscheinung dar. Im Unterschied zu anderen Kleinkörpern im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter zeigt dieser Protoplanet eine innere Struktur, die jenen der Felsplaneten unseres Sonnensystems ähnelt: Unter einer Lava-Kruste liegt eine dicke Gesteinsschicht, die wiederum einen Eisen-Nickel-Kern umschließt.

Auf ihrer insgesamt 4,8 Milliarden Kilometer langen Reise soll "DAWN" nach Vesta im Februar 2015 auch den Zwergplaneten Ceres besuchen. Ausgewählt wurden beide unter anderem deswegen als Ziele, weil sie zwar etwa zur selben Zeit vor etwa vier Milliarden Jahren entstanden sind, aber unterschiedlicher nicht sein könnten: Vesta ist trocken und steinig. Ceres hat dagegen eine eisige Oberfläche und möglicherweise auch eisbedeckte Pole.

"Discovery"-Programm

Zur Untersuchung der beiden Ziele stehen "DAWN" unter anderem Kameras und ein Infrarot-Spektrometer zur Verfügung. Die Sonde gehört zum "Discovery"-Programm der NASA, das es der Wissenschaft ermöglicht, mit relativ preisgünstigen und innovativen Missionen einige Rätsel unseres Sonnensystems zu lösen. Als neunte von zehn "Discovery"-Missionen ist "DAWN" die erste NASA-Mission, auf der keine amerikanische Kamera Fotos von seinen Zielobjekten macht. Der deutsche Beitrag an den Gesamtkosten beläuft sich der DLR zufolge auf drei Prozent. (red)