Wien - Nach "Heute" kontert "Österreich" den "Kurier", der sich intensiv den Regierungsinseraten in Boulevardblättern widmet: Die ÖVP, die auf die Offenlegung öffentlicher Schaltungen drängte, blockiere nun den Entwurf. Sie wolle Ausnahmen für die Wirtschaftskammer, weil die soviel im Kurier inseriere. Die Wirtschaftskammer verneint Druck: Sie wäre schon bereit zur Offenlegung, aber lieber in einer späteren Phase nach Bund, Ländern und Gemeinden. Sie würde ihre Schaltungen auch lieber dem Rechnungshof als dem Kanzleramt melden.

ÖVP-Verhandler beantworteten die Frage nach einer Ausnahme für die Wirtschaftskammer eher ausweichend: "Der Entwurf ist teils überarbeitungswürdig. Das geschieht gerade. Und sicher nicht auf Zuruf von wem auch immer."

Das Medienstaatssekretariat ließ auf Anfrage verlauten, Josef Ostermayer wolle "selbstverständlich, dass alle rechnungshofgeprüften Einrichtungen melden. Bei der Transparenz geht es ja darum, dass man nicht nur ein Stück der Torte zeigt, sondern die ganze Torte."

Die Tortenschlacht darum dürfte noch ein Weilchen dauern. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 13.5.2011)