Wien - Die börsenotierte Wiener Sanochemia Pharmazeutika AG ist im ersten Halbjahr 2010/11 wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Das vorläufige operative Ergebnis (Ebit) belief sich auf 1,5 Mio. Euro nach 70.000 Euro in der Vergleichsperiode, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Im Geschäftsjahr 2009/10 war das Ebit wegen hoher Steuernachzahlungen auf 1,3 Mio. Euro ins Minus gerutscht. Im Halbjahr 2010/11 verbesserte sich der Umsatz um ein Fünftel auf 16 Mio. (13,7 Mio.) Euro - dies auch dank der erstmaligen Konsolidierung der Alvetra & Werfft, die mit rund 10 Prozent zu Umsatz und Ergebnis beitrug.

Sanochemia hat eine enttäuschende Kapitalerhöhung hinter sich. Statt geplanter 16,25 Mio. Euro konnte das Unternehmen im April nur 4,48 Mio. Euro einsammeln, die Aktie war daraufhin am 18. April in Frankfurt um knapp 7 Prozent abgesackt. Als Grund für den Flop führte das Unternehmen Probleme mit dem Schweizer Investor Suntura an. Dieser habe sich verpflichtet, einen Investor zu finden - und hatte auch schon jemanden an der Angel, und zwar einen Mann Bahrain, hieß es heute. Wegen der Unruhen in dem arabischen Land - im Bahrain habe Ausnahmezustand geherrscht, die Banken hätten zugehabt - sei dieser aber kurzfristig abgesprungen. "Das war ein großes Pech", so Sprecherin Margarita Hoch am Freitag zur APA.

Nun wartet Sanochemia weiter auf Geld. Suntura wurde damals eine 60-Tage-Frist eingeräumt, um der vertraglich zugesicherten Zeichnung von Aktien zum Ausgabebetrag von insgesamt 6,4 Mio. Euro nachzukommen, sagte Sanochemia-Chef Werner Frantsits damals zur APA.

Zusätzlich, so Margarita Hoch heute, will sich Sanochemia bei der Hauptversammlung am 24. Mai in Eisenstadt eine Reihe von Kapitalmaßnahmen absegnen lassen. Unter anderem möchte sich der Vorstand ermächtigen lassen, binnen fünf Jahren Finanzinstrumente - insbesondere Wandelschuldverschreibungen, Gewinnschuldverschreibungen oder Genussrechte, die auch das Bezugs- und/oder Umrauschrecht auf den Erwerb von Aktien einräumen können - auszugeben, wie aus der HV-Einladung hervorgeht.

Im Juni will Sanochemia jedenfalls die klinische Phase-IIb-Studie für den Entwicklungskandidaten Vidon, ein Blasenkrebs-Diagnostikum, starten. Finanziert werden soll diese aus dem operativen Cashflow, heißt es in der heutigen Pflichtmitteilung. Weiters solle die Eigenkapitalquote von derzeit 63 Prozent sukzessive auf 70 Prozent erhöht werden, "um unabhängiger und flexibler auf Marktentwicklungen reagieren zu können", wie es heißt.

Die endgültigen Zahlen für das erste Halbjahr werden am 24. Mai veröffentlicht. Nicht nur operativ, sondern auch unterm Strich, so Hoch auf Anfrage, sei Sanochemia diesmal in der Gewinnzone. (APA)