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Rainer Brüderle.

Foto: REUTERS/Fabrizio Bensch

Rostock - Die FDP will mit einer personellen und inhaltlichen Erneuerung aus ihrem Dauertief kommen. "Unsere Partei befindet sich in einer schweren Krise", räumte der neue Chef der Bundestagsfraktion, Rainer Brüderle, am Freitag bei der Eröffnung des dreitägigen Wahlparteitags in Rostock ein. Vor der Bundestagswahl habe die Partei bei den Bürgern hohe Erwartungen geweckt - "und bisher nicht genügend geliefert", sagte der bisherige Wirtschaftsminister unter dem Beifall der gut 600 Delegierten.

Dem künftigen Parteichef Philipp Rösler sicherte Brüderle Rückendeckung zu. Er dankte auch Guido Westerwelle, der zehn Jahre an der FDP-Spitze stand und nach starkem internen Druck nun nicht mehr kandidiert. "Lieber Guido, die Partei hat dir viel zu verdanken."

Am Nachmittag soll Rösler zu Westerwelles Nachfolger gewählt werden. Die neue FDP-Führung will verhindern, dass es auf dem Parteitag zu einer offenen Abrechnung mit Westerwelle kommt, den viele in der Partei für die Krise mit verantwortlich machen.

Nach den Wahlen will Rösler am Samstag in einer Grundsatzrede den künftigen Kurs der FDP abstecken. Inhaltlich wird der Parteitag die Positionen der FDP zur Energiewende, zur Euro-Stabilität und zur Bildungspolitik festlegen.

Eingestimmt auf die derzeitige Situation der Partei hatte die Delegierten bereits FDP-Generalsekretär Christian Lindner am Donnerstagabend zur Eröffnung des Parteiabends im Rostocker Ratskeller - mit den Worten: "Herzlich willkommen bei der FDP - also im Keller." (APA)