Der Suchbereich des Planetenjägers "Kepler". Der Ausschnitt am Nachthimmel ist minimal - und doch hat das Weltraumteleskop bereits über 1.000 potenzielle Planetensysteme ausgemacht.

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Aus 1.235 möglichen Planetensystemen, sogenannter "Kepler Objects of Interests" (KOIs), wurden 86 ausgewählt, auf die sich das Green-Bank-Radioteleskop ausrichten soll.

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Das Green-Bank-Teleskop ist das größte bewegliche Radioteleskop der Welt. Die New Yorker Freiheitsstatue würde bequem in der riesigen Schüssel Platz finden.

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Washington - In den USA ist am vergangenen Samstag ein Projekt in die "heiße" Phase getreten, in das nicht nur Astronomen große Hoffnungen setzen: Das riesige Green-Bank-Teleskop in West Virginia hat mit der Suche nach Hinweisen auf außerirdische Intelligenz begonnen. In den kommenden Monaten soll das größte bewegliche Radioteleskop der Welt nacheinander auf 86 Sonnensysteme ausgerichtet werden und jedes einzelne 24 Stunden lang intensiv "belauschen".

Es sei nicht sicher, dass jeder der zu untersuchenden Sterne ein Planetensystem habe, in dem Leben möglich sei, sagte der an dem Projekt beteiligte Student Andrew Siemion. Aber es seien vielversprechende Kandidaten darunter. Die 86 Sonnensysteme wurden aus 1.235 potentiellen Systemen, sogenannter "Kepler Objects of Interests" (KOIs), ausgewählt, die vom NASA-Weltraumteleskop "Kepler" zuvor entdeckt worden waren. 

"Gute Orte, um nach E.T. zu suchen"

"Es sind sehr gute Orte, um nach E.T. zu suchen," meint Siemion hoffnungsvoll. Die Mission gehört zum Mitte der 80er Jahre gestarteten SETI-Projekt zur Suche nach außerirdischer Intelligenz, das kürzlich aus Budgetmangel einen Großteil seiner Aktivitäten einstellen musste.

Potenzielle Zielobjekte seien Planeten "mit angenehmen Temperaturen - zwischen null und 100 Grad Celsius, weil sie am ehesten Leben beherbergen können", sagte der beteiligte Physiker Dan Werthimer. Das Green-Bank-Radioteleskop ist 100 mal 110 Meter groß und kann nach Angaben der Wissenschafter fast ein Gigabyte Daten pro Sekunde aufzeichnen. Die Untersuchung soll ungefähr ein Jahr dauern. Unterstützt werden die Wissenschafter im Rahmen der Aktion "SETI@Home" von rund einer Million Hobby-Astronomen, die die gesammelten Daten zu Hause an ihren Computern bearbeiten. (red/APA)