Zürich - Die Wähler im Schweizer Kanton Zürich haben ein Verbot der Sterbehilfe mit großer Mehrheit abgelehnt. Bei einer Volksabstimmung fand sich ersten Ergebnissen zufolge am Sonntag keine Mehrheit für die beiden Vorschläge, die Sterbehilfe entweder generell zu verbieten oder sie zumindest auf Bewohner des größten Kantons Zürich zu begrenzen. Die Initiatoren wollten mit dem Referendum auch den sogenannten "Sterbetourismus" begrenzen, bei dem Menschen aus dem Ausland zum Sterben in die Schweiz kommen.

Initiiert wurde das Züricher Referendum gegen die organisierte Sterbehilfe von der konservativen Eidgenössisch-Demokratischen Union (EDU) und der Evangelischen Volkspartei (EVP). Alle großen Schweizer Parteien, von den Sozialdemokraten bis zur rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei (SVP), hatten die beiden Initiativen jedoch abgelehnt.

In der Schweiz ist passive Sterbehilfe erlaubt, solange keine "egoistischen Motive" vorliegen. Nach Angaben der Organisation Dignitas, die auch Ausländern ihren Todeswunsch erfüllt, haben bis Ende 2010 insgesamt 1138 Menschen mit Unterstützung des Vereins Selbstmord begangen, darunter 592 Deutsche. (APA)