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Die Finnen haben die Partie im Finale gedrehtNokelainen

Foto: EPA/PETER HUDEC

Bratislava - Die finnischen Eishockey-Stars haben Schwedens junge Wilde gestoppt und sich zum zweiten Mal zum Weltmeister gekrönt. 16 Jahre nach dem Triumph von Stockholm siegten die Puckjäger aus Suomi bei der WM in der Slowakei wieder im Finale gegen ihren Erzrivalen mit 6:1 (0:0, 1:1, 5:0) und sorgten nach einem furiosen Schlussdrittel für den höchsten Endspielsieg der WM-Geschichte. Die Schweden mit elf Spielern unter 23 Jahren verpassten im Duell der nordischen Nachbarn ihren neunten WM-Titel.

Jarkko Immonen mit seinem neunten Turniertor sieben Sekunden vor der zweiten Drittelsirene (40.) sowie Petteri Nokelainen (43.) und Niko Kapanen (44.) mit einem Doppelschlag zu Beginn des Schlussabschnitts leiteten den Sieg ein. Janne Pesonen (57.), Mika Pyörälä (58.) und Antti Pihlström (60.) machten den zweiten Final-Triumph der Finnen nach dem 4:1 in Schweden 1995 perfekt. Damit legten die Nordeuropäer ihr Image als ewige Zweite ab. Sechsmal hatten sie bei Weltmeisterschaften Silber gewonnen, zuletzt 2007, vier Finals seit dem letzten Titelgewinn verloren.

Zudem nahmen sie Revanche für drei bittere Endspielniederlagen gegen den Erzrivalen: Bei den WM-Turnieren 1992 und 1998 sowie bei Olympia 2006 waren sie im Kampf um Gold als Verlierer vom Platz gegangen. Der 20 Jahre alte Jungstar Magnus Pääjärvi-Svensson (28.) hatte die Schweden in Führung gebracht. Doch die Finnen drehten zur Freude der mehr 2000 Landsleute in der Ondrej Nepala Arena in Bratislava noch das Spiel.

"Für solche Momente spiele ich Eishockey", sagte NHL-Profi Tuomo Ruutu mit der Goldmedaille um den Hals. Und Stürmer Jani Lajunen meinte: "Das war das beste Spiel der ganzen WM. Das 1:1 hat uns unglaublich viel Energie gegeben. Es ist absolut verrückt. Ich werde wohl erst morgen wissen, was das hier bedeutet."

All-Star-Team und MVP

Schwedens Torhüter Viktor Fasth wurde als wertvollster Spieler der Eishockey-WM in der Slowakei geehrt. Der 28-Jährige erhielt auch die Auszeichung als bester Goalie des Turniers.

Ins All-Star-Team der 75. Weltmeisterschaft wurden trotz der 1:6-Pleite zudem seine Landsleute David Petrasek in der Verteidigung und Patrik Berglund im Sturm gewählt. Zudem stehen die Tschechen Marek Zidlicky (Abwehr) und Jaromir Jagr (Angriff) im Team. Einziger Vertreter von Weltmeister Finnland unter den besten sechs Spielern ist Stürmer Jarkko Immonen.

Der Stürmer des russischen KHL-Klubs AK Bars Kasan wurde mit neun Toren und drei Vorlagen Scorerkönig der WM. Der 29-Jährige lag damit zwei Punkte vor dem Schweden Patrik Berglund, der es auf acht Treffer und zwei Assists brachte. (SID)

Schweden - Finnland 1:6 (0:0,1:1,0:5)
Tore: Pääjärvi (28.) bzw. Immonen (40./PP), Nokelainen (43.), Kapanen (44.), Pesonen (57.), Pyorala (58.), Pihlström (60.) Spiel um Platz 3: Tschechien - Russland 7:4 (2:3,3:1,2:0)