Diyarbakir - Bei Protesten in der Türkei gegen den Tod von zwölf Kurden an der Grenze zum Irak ist es am Montag zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Tausende Kurden gingen in Istanbul sowie in südöstlichen Städten wie Diyarbakir auf die Straße, Demonstranten warfen Molotowcocktails auf Beamte, die wiederum Tränengas und Wasserwerfer einsetzten, wie ein AFP-Korrespondent aus Diyarbakir berichtete. Rund hundert Demonstranten überquerten zudem nach Angaben von Sicherheitskräften die Grenze zum Irak und forderten die Herausgabe der Leichen der Kurden, die der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) angehört hatten.

Bei Gefechten mit der türkischen Armee waren seit vergangenem Donnerstag im Südosten der Türkei zwölf kurdische Rebellen getötet worden. Die Kämpfe hatten begonnen, als PKK-Kämpfer nahe der Stadt Uludere versuchten, aus dem Irak die Grenze in die Türkei zu überqueren. Die PKK, die in vielen Ländern als terroristische Organisation betrachtet wird, hatte im August 2010 einen einseitigen Waffenstillstand erklärt. Ende März hatte sie jedoch mit der Aufkündigung der Waffenruhe gedroht, da die Regierung sich einem Dialog mit den Kurden verweigere. In den vergangenen Wochen kam es vermehrt zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften. (APA)