Nähe, Distanz, Nähe, Distanz: Nora und Solveig am weg zum "Fjellet".

Foto: Identities 2011

"Fjellet" (die norwegische Bezeichung für "der Berg") führt die ZuseherInnen in eine bizarre norwegische Landschaft. Die Handlung nimmt am Fuße des "Fjellet" seinen Ausgang. Nora und Solveig begeben sich auf eine Wanderung. Eis, das Zelt, "Fjellet" und die Figuren: Mehr gibt es hier oben nicht.

Vor zwei Jahren haben die beiden Frauen, die in dem Drama des norwegischen Regisseurs Ole Glaevers ein Liebespaar sind, den Berg zuletzt bestiegen. Sie sind an diesen Berg, der mit ihrem Leben auf tragische Weise verbunden ist, zurückgekehrt, um das Erlebte aus der Trauer zu holen. Einander auszuweichen ist Nora und Solveig dabei unmöglich.

Wortkarg und minimalistisch, atemberaubende Landschaft und ein stetes Aushandeln und Austarieren der Vergangenheit in der Wildnis: Der Aufstieg ist eine Metapher für die Reise zum Ursprung schwellender Konflikte. Je näher sich Nora und Solveig dem "Fjellet" nähern, umso strapaziöser wird der Marsch und unüberwindlich scheint der Konflikt. Für die dieStandard.at-Redaktion ein Pflichtmarsch. (eks, dieStandard.at, 24.5.2011)