Bild nicht mehr verfügbar.

Tatort Küche: Hier passieren häufig Unfälle.

Foto: APA/Patrick Pleul

Wien - Ein Drittel aller Österreicher erlebte in den letzten beiden Jahren einen Unfall in den eigenen vier Wänden. Knapp die Hälfte aller Haushaltsunfälle erfordert ärztliche Behandlung, jeder achte führt zu einem längeren Spitalsaufenthalt. Gefahrenzone Nummer Eins ist die Küche. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die die Allianz Versicherung im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte.

"Alle zwei Minuten passiert in Österreich ein Haushaltsunfall, der medizinisch behandelt und somit in der Unfallstatistik erfasst wird. Die Dunkelziffer liegt aber noch weit höher", betonte Allianz Vorstand Johann Oswald anlässlich der Vorstellung einer aktuellen Studie zu den "Risiko-Hotspots" im Haushalt. Während die Zahl der Verkehrsunfälle in den letzten Jahren sinke, zeige der Trend bei Haushaltsunfällen in die Gegenrichtung. Pro Jahr verunfallen mittlerweile 280.000 Menschen in ihrer Wohnung, das sind rund 50.000 mehr als noch vor zehn Jahren. Hauptrisikogruppen, so die Allianz Studie, sind dabei Kinder und Senioren.

Kategorie Pech gehabt

"Haushaltsunfälle werden generell unterschätzt und in die Kategorie 'Pech gehabt' gereiht", so Oswald. Indiz dafür sei, dass selbst nach Unfällen kaum zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen im Haushalt getroffen würden. Nur wenn die Kinder vom Unfall betroffen waren, gäbe es eine Reaktion der Familie. Dann werden häufig Rutsch- und Treppensicherungen angebracht oder Steckdosen gesichert. Als Unfallursache orten die meisten Menschen in erster Linie Stress und Zeitdruck, seltener dagegen Unwissenheit.

Wirkliche Angst besteht bei vielen Personen lediglich vor Haus- und Wohnungsbränden durch schadhafte Leitungen und Elektrogeräte oder Explosionen durch Gasaustritt. "Diese Ereignisse treten Gott sei Dank jedoch selten auf", heißt es in der Allianz Studie. Für die zahlreichen kleineren Unfallgefahren des Alltags gäbe es indes nur sehr geringes Bewusstsein.

Gefährliche Küche

Risikofaktor Nummer Eins im eigenen Zuhause ist mit 32 Prozent aller Unfälle die Küche, gefolgt vom Garten, der vor allem für den Nachwuchs eine besondere Gefahrenzone darstellt. Vergleichsweise gut gesichert ist hingegen das Kinderzimmer, wo nur 1,8 Prozent der Haushaltsunfälle passieren. Die häufigsten kommt es zu Schnittverletzungen, gefolgt von Prellungen, Schürfwunden und Knochenbrüchen. "Jeder achte Unfall daheim führt zu einem stationären Spitalsaufenthalt, und in manchen Fällen drohen sogar dramatische Folgen bis hin zu dauernder Invalidität", warnt Oswald abschließend. (red)