Bratislava - Der Computer des mutmaßlichen Kannibalen aus der Slowakei hat die Fahnder am Dienstag zu den sterblichen Überresten zweier Frauen geführt. Wie Polizeipräsident Spisiak mitteilte, hätten genaue Tatortbeschreibungen auf dem Rechner des vorige Woche erschossenen Mannes Hinweise für den Leichenfund ergeben. Beiden Leichen fehlten jene Körperteile, die sich auf Fotos des 43-Jährigen wiedergefunden hätten.

Der aus dem Dorf Sokol in der Ostslowakei stammende Mann hatte per Internet mit einem vermeintlich lebensmüden Schweizer Staatsbürger vereinbart, diesen zu töten und in Teilen aufzuessen. Zum vereinbarten Treffpunkt in der Gemeinde Kysak kam aber anstelle des Schweizers ein slowakischer Polizeiagent. Beim Versuch den mutmaßlichen Kannibalen zu verhaften, kam es zu einer Schießerei, an deren Folgen der Verdächtige am Donnerstag starb.

Unauffällig und hilfsbereit

Der von Nachbarn als unauffällig und hilfsbereit beschriebene Mann hatte mit seinem vorgesehenen Opfer die makabre Tat schon im Voraus bis in kleinste Detail vereinbart: Er sollte den Schweizer betäuben, ins Herz stechen und dann in kleinen Happen verzehren. Zum Treffen in Kysak hatte er bereits alle dafür nötigen Utensilien wie Betäubungspillen und eine Knochensäge mit.

Der Schweizer hatte es sich aber in letzter Minute anders überlegt und die Polizei verständigt. Für seinen Meinungsumschwung sollen nach Polizeiangaben Fotos der Teile von Frauenleichen gesorgt haben. Diese hatte der mutmaßliche Kannibale dem Schweizer mit dem Kommentar geschickt: "Das ist mein Werk." Die Polizei glaubt, dass der Ostslowake tatsächlich zwei seit längerem vermisste Frauen ermordet und teilweise verspeist haben dürfte. (APA)