Tunis - Bei einem Feuergefecht zwischen tunesischen Sicherheitskräften und mutmaßlichen Al-Kaida-Kämpfern in Tunesien sind Sicherheitskreisen zufolge sieben Menschen getötet worden. Opfer des Angriffs in der nördlichen Stadt Rouhia seien vier Soldaten oder Polizisten, verlautete aus den Kreisen am Mittwoch. Auch drei der neun Angreifer auf einen Kontrollpunkt der Sicherheitskräfte seien ums Leben gekommen. Helikopter der tunesischen Streitkräfte nahmen die Suche nach Komplizen auf.

Die getöteten Extremisten stammten aus Tunesien, Algerien und Libyen, hieß es. Sie seien vermutlich Mitglieder der Gruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI).

Das tunesische Innenministerium erklärte, dass in Rouhia "bewaffnete Terroristen" durch Hinweise aus der Bevölkerung aufgespürt worden seien. Das Ministerium hatte zunächst von drei Verdächtigen gesprochen, von denen einer habe flüchten können. Außerdem sei ein tunesischer Oberst getötet worden. Rouhia liegt rund 200 Kilometer westlich der Hauptstadt Tunis.

Offenbar hatten zwei Terroristen an einem Standplatz für Sammeltaxis zwei verdächtige Koffer abgestellt und waren anschließend von Sicherheitskräften verfolgt worden. Die amtliche Nachrichtenagentur TAP berichtete, dass bei dem Feuergefecht auch zwei Passanten verwundet wurden. Unter den getöteten Terroristen waren demnach Männer, die Sprengstoffgürtel umgeschnallt hatten.

Vertreter arabischer Länder und des Westens hatten davor gewarnt, dass die Al-Kaida den Bürgerkrieg im benachbarten Libyen für ihre Ziele auszunutzen könnte. Dabei dürften die Extremisten versuchen, an Waffen zu gelangen und sie in andere Länder zu schmuggeln. Die Maghreb-Gruppe der Al-Kaida zeichnete in den vergangenen Jahren für zahlreiche Entführungen verantwortlich. (APA)