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Am Donnerstag wurde die "Marxbox" der Öffentlichkeit präsentiert.

Foto: APA/OFFICE LE NOMADE-OLN

Wien - Auf dem einstigen Schlachthofareal St. Marx im Wiener Bezirk Landstraße entsteht derzeit der neue Stadtteil "Neu Marx". Dort befindet sich auch der "Campus Vienna Biocenter" (VBC) mit zahlreichem Biotech-Betrieben, der nun wächst: Am Donnerstag wurde die "Marxbox" der Öffentlichkeit präsentiert - ein Bau speziell für Biotechnologie-Unternehmen. Der erste Teil der Immobilie wurde nun fertiggestellt, der zweite folgt 2012. Ein Mieter ist bereits eingezogen: Der FH Campus Wien betreibt dort die Studienrichtungen für Molekulare Biotechnologie.

Der ersten Bauteil der "Marxbox" ist 6.800 Quadratmeter groß. Anfang 2012, mit der Fertigstellung des zweiten Bauteils, folgen weitere 4.900 Quadratmeter Fläche. Das Gebäude sei "sehr flexibel" errichtet worden, unterstrich Monika Freiberger, Geschäftsführerin der Wiener Stadtentwicklungsgesellschaft (WSE), in einer Pressekonferenz. Die Raumhöhen seien so konzipiert, dass sowohl eine Büro- als auch eine Labornutzung möglich sei. "Insgesamt, in beiden Bauteilen, sind bereits 60 Prozent der Flächen vermietet", erklärte sie. Die Kosten für Bauteil eins beliefen sich laut WSE auf 14 Mio. Euro, in den zweiten Bauteil werden 9 Mio. Euro investiert.

In einigen Jahren soll die "Marxbox" noch einmal erweitert werden: Ein Gebäude, in dem sich derzeit noch die IT-Abteilung des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV) befindet, soll Teil der "Marxbox" werden. Ende 2012 zieht laut Freiberger der KAV aus, dann werde der Bau abgerissen und "ein neues Projekt in Angriff genommen". Wenn die "Marxbox" komplett fertig gebaut ist, werde das VBC rund 110.000 Quadratmeter an Büro- und Laborfläche umfassen.

Bereits 200 Studierende vor Ort

Bereits eingezogen in die "Marxbox" ist der FH Campus Wien. "Wir haben derzeit etwas mehr als 200 Studierende vor Ort", erklärte Wilhelm Behensky, Geschäftsführer des FH Campus Wien. Zufrieden zeigte er sich, dass Studierende im Rahmen von Forschungsarbeiten nun noch enger mit ansässigen Biotech-Unternehmen und Forschungsinstitutionen kooperieren könnten. Der Fachbereich Biotechnologie war vor der Übersiedelung unweit des jetzigen Standorts in der Dr. Bohrgasse untergebracht.

Vizebürgermeisterin Renate Brauner (S) erklärte in der Pressekonferenz, dass die "Marxbox" für "Qualität, Qualifikation und Bildung" stehe. Überhaupt sei der Bereich Life Sciences seit vielen Jahren ein Schwerpunkt, der von der Stadt unterstützt werde. In der Bundeshauptstadt seien rund 600 Unternehmen dem Life Sciences-Sektor zuzurechnen, davon etwa 250 speziell dem Pharma- und Biotech-Bereich.

Auf dem 37 Hektar großen "Neu Marx"-Stadteil sind bereits 55 Unternehmen angesiedelt. Das Areal wird durch den Rennweg, die Schlachthausgasse, die Baumgasse und die Litfaßstraße begrenzt. Bis zum Jahr 2016 sollen laut Freiberger zumindest 15.000 Menschen hier arbeiten und wohnen. Als eines der ersten Gebäude am Areal entstand das vom Mobilfunkunternehmen T-Mobile erbaute "T-Center". Im Herbst soll das rund 35.000 Quadratmeter große Media Quarter fertiggestellt werden. Offen ist, ob der ORF nach "Neu Marx" übersiedeln wird. (APA)