Innsbruck - Dem Tiroler Haflingerzuchtverband geht es nicht gut. Nach einer Sonderprüfung durch den Landesrechnungshof (LRH) im Vorjahr wurden Managementfehler, Intransparenz, personelle Verflechtungen und massive Unterstützung durch 350.000 Euro an Steuergeldern kritisiert.
Agrarlandesrat Anton Steixner (VP) hofft jetzt auf die Rettung der blonden Ponys aus der Privatwirtschaft. Der Fohlenhof mit seinem jährlichen Minus von 70.000 Euro müsse saniert werden. Als Retter im Gespräch ist offenbar Didi Mateschitz, Red-Bull-Millionär. Mateschitz züchtet selbst Tiroler Haflinger in Salzburg.
Haflinger-Tourismus
Für die Opposition, die Grünen und die Liste Fritz, ist dagegen klar: Die Empfehlungen des LRH müssten umgesetzt werden. Es brauche mehr Kontrolle, Fördergeber und Fördernehmer könnten etwa nicht eine Person, und zwar der Chef des Zuchtverbandes, Johannes Schweisgut (VP) sein. Der Landwirtschaftsausschuss des Landtags steht ebenfalls hinter den Tiroler Pferden. Der Wert der Haflingerzucht für Tirol müsse allerdings besser vermarktet werden. Das Managementcenter Innsbruck soll deshalb eine Studie über den touristischen Nutzen der Haflinger erstellen. Bis September soll ein Modell vorliegen.
Georg Willi von den Grünen kritisiert die schleppende Umsetzung der Empfehlungen des LRH. Der Bericht liege seit acht Monaten vor, trotzdem sei die Kammer erst vor wenigen Wochen aktiv geworden. Willi bezeichnet dies als Missachtung des Landtags und des Landesrechnungshofs.
Auch die Förderungen müssten endlich untersucht werden. Da der touristische Nutzen des Fohlenhofs in dessen Umgebung liege, sollte auch die Gastronomie der Umgebung zahlen. Für Willi zeigt sich wieder einmal wie "veränderungsresistent die Schwarzen" seien. (ver, DER STANDARD, Printausgabe, 20.5.2011)