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Ein Künstler mit einer Ai Weiwei-Maske bei einer Protestaktion in Hong Kong. Ai Weiwei wurde am 3. April festgenommen.

Foto: EPA/YM YIK

Peking - Die chinesischen Behörden haben dem inhaftierten Künstler und Systemkritiker Ai Weiwei und dessen Firma vorgeworfen, in großem Stil Steuern hinterzogen zu haben. Ais Firma "Beijing Fake Cultural Development Ltd." habe zudem absichtlich Buchhaltungsunterlagen vernichtet, teilte die Polizei der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag mit. Es handelt sich um die erste behördliche Begründung für Ais Inhaftierung.

Ai Weiwei ist ein Sohn des berühmten chinesischen Poeten und Malers Ai Qing (1910-96), welchen die Kommunisten von 1958 bis 1978 mit Publikationsverbot belegt und in Umerziehungslager gesteckt hatten. Seine Freunde sehen in ihm ein Opfer politischer Hexenjagd. Am Sonntag hatte Ai zum ersten Mal seit seiner Festnahme am 3. April im Pekinger Flughafen Besuch von seiner Frau Lu Qing erhalten. Die Festnahme hat weltweite Proteste ausgelöst. Das Besuchsrecht Ais werde gewährleistet, versicherten die Behörden. (APA/Reuters)