Monrovia - Die liberianischen Sicherheitsbehörden haben zwölf mutmaßliche Söldner festgenommen, die im blutigen Machtkonflikt in der benachbarten westafrikanischen Republik Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste), gekämpft haben sollen. Die Männer sollen einer Gruppe von 150 Söldnern angehören, die sich zum Teil noch in der Elfenbeinküste befinden. Auch Waffen seien bei der Festnahme am Sonntag sichergestellt worden, teilte die liberianische Polizei mit.

Nach der Präsidentenwahl in der westafrikanischen Elfenbeinküste vor knapp einem halben Jahr hatte Amtsinhaber Laurent Gbagbo nicht die Macht an den von der internationalen Gemeinschaft unterstützten Wahlsieger Alassane Ouattara abgeben wollen. Bei den blutigen Kämpfen zwischen den Anhängern beider Seiten wurden nach UN-Schätzungen mindestens 3.000 Menschen getötet. Schon früh hatte es Hinweise gegeben, dass beide Konfliktparteien auch Kämpfer aus Liberia rekrutierten. Verlässliche Angaben über die Zahl der Söldner gibt es nicht, liberianische Sicherheitsbehörden schätzen sie jedoch auf mindestens 3.000.

Ouattara war am Wochenende offiziell in sein Amt eingeführt worden und hatte den Bürgern der Elfenbeinküste eine "neue Ära" versprochen. In seiner Regierung sollen auch Vertreter aus Gbagbos Partei arbeiten. Gbagbo selbst steht unter Hausarrest. Der Ex-Präsident war im April nach tagelangen Kämpfen in seiner Residenz in der Hafenstadt Abidjan festgenommen worden. (APA)