Paris - Die Siegeschancen der französischen Linken bei der Präsidentenwahl im nächsten Jahr nehmen seit dem Sexskandal um den ehemaligen Generaldirektor des Internationalen Währungsfonds (IWF) Dominique Strauss-Kahn, der nun als Anwärter auf die sozialistische Präsidentschaftskandidatur ausscheidet, zu. Laut einer am Dienstag von der Illustrierten "Paris-Match" veröffentlichten IFOP-Umfrage wünschen sich 57 Prozent der Franzosen einen Sieg der Linken im Frühjahr 2012, ein Prozent mehr als vor zehn Tagen, als Strauss-Kahn noch nicht des Vergewaltigungsversuchs an einem Hotel-Zimmermädchen in New York verdächtigt war.

Die persönliche Beliebtheitsrate von Strauss-Kahn, dem bisherigen Publikumsliebling unter den französischen Politikern, stürzte von 71 Prozent auf 42 Prozent ab. Die Führung übernahm nunmehr der Zentrumspolitiker und ehemalige Umweltminister Jean-Louis Borloo, Chef der rechtsliberalen Radikalen Partei, mit 68 Prozent positiven Meinungen. Dahinter folgen drei Sozialisten (PS): der ehemalige Parteichef Francois Hollande mit 63 Prozent, der Pariser Bürgermeister Bertrand Delanoe mit 61 und PS-Chefin Martine Aubry mit 58 Prozent. Präsident Nicolas Sarkozy (UMP) belegt mit 34 Prozent den zehnten Rang. Auf Platz zwölf befindet sich mit 29 Prozent Marine Le Pen, Chefin der Rechtsaußenpartei "Front National" (FN). (APA)