Wirklich gute Songs werden entweder oft oder nur sehr selten gecovert. Die sehr selten gecoverten sind - These! - meist interessanter. Schließlich kann man einem wirklich perfekten Stück leichter schaden als es zu verbessern.
In meiner kleinen Welt ist "Kerosene" von Big Black so ein Song. Es ist der ultimative Kleinstadt-Depro-Amok-Song, der in jedem Kaff spielen kann, aus dem irgendwer nicht und nicht rauskommt. Besser machen kann man ihn nicht, erschienen ist er - glaub - 1986 auf dem Album "Atomizer". Ich hab das Lied hunderte Male gehört und aufgelegt. Besser machen kann man es nicht machen, ABER: ausgerechnet St. Vincent coverte nun live diese akustische Giftspritze - und zwar sehr, sehr überzeugend.
Okay, Roland, die Drum-Machine bei BB, macht das Original noch erdrückender als der Schlagzeuger bei MMe Vincent, aber ansonsten, seht selbst:
Zum Vergleich das Original: (Albinis Ansage ist schon besser)
PS: Die Statur der beiden ist erstaunlich ähnlich.
(Karl Fluch, derStandard.at, 24.5.2011)