Schon wieder und noch mal?

Die Ausstellung "Schon wieder und noch mal? - Handlungsspielra¨ume" bescha¨ftigt sich mit imagina¨ren, symbolischen und realen Handlungsstrukturen und Verhaltensmustern. Der Frage nach dem "richtigen" Verhalten geht eine generelle Verunsicherung voraus, die individuelle als auch gesellschaftliche Handlungsweisen betrifft.

Es wird die Frage gestellt, inwieweit die in Filmen und Serien propagierten Verhaltensmuster private als auch gesellschaftliche Handlungsweisen pra¨gen. Und ob dieser Verhaltenskanon nicht auf alle Lebensbereiche u¨bertragen wird, indem diese Handlungsweisen im allta¨glichen Bewusstsein verankert werden.

U.a. sind Arbeiten von mit Claudia Aravena Abughosh, Daniela Comani, Marianne Flotron, Andrea Geyer, Melanie Gilligan, Nina Ho¨chtl, Ana Husman und Dita Pepe (Bild: Venus As a Boy) zu sehen.

Bis 3. September.

Link: Im Kunstverein Medienturm, Josefigasse 1, 8020 Graz

Foto: Dita Pepe/Venus as a Boy

The Puzzled Wife

Die Geschichte des "Mädchens aus der verlorenen Form" von Bernd R. Bienert  bringt das Teatro Barocco auf die Bühne des KosmosTheaters.

"Wir alle lieben Sie: Monarchinnen, Schauspielerinnen, Schriftstellerinnen. Wissenschaft und Boulevard beliefern uns seit Jahrhunderten mit Historie und hysterischen Histörchen über diese österreichischen Ikonen. Doch wie breit ist die Kluft dieser vermeintlichen Idylle zwischen Schein und Sein, Wahrheit und Gossip, Wunschvorstellung und Realität?"

"The Puzzled Wife" ist ein Monolog zu fiktiven Lebenssituationen österreichischer Ikonen und entführt in die Welt des von der Öffentlichkeit bewunderten Schicksals. Der Text, der in Gebärdensprache übersetzt wird, verwandelt hörbare Lautsprache in optisch erfahrbare Gestik. Es entsteht ein Tanzstück im Raum.

Bis Samstag, 4. Juni jeweils 20:30 Uhr.

Link: KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Foto: Bernd R. Bienert

Femous beim Festival der Bezirke

"Wir sind Wien" wartet heuer mit einem Schwerpunkt zu 100 Jahre Frauentag auf: Jeden Festival-Tag (1. bis 23. Juni) spielt eine andere femous-Frauenformation auf.

Außerdem gibt es "Walking the City - Feministische Spaziergänge": Die Kulturvermittlerin Petra Unger bietet gemeinsam mit femous Frauen-Bezirksspazierga¨nge an, die den Prinzipien von Gender- und Migrant Mainstreaming folgen. Sie machen Frauenkultur in ihren unter- schiedlichen Facetten sichtbar und vereinen Geschichte und Gegenwart.

Die Ero¨ffnung des Bezirksfestivals findet heuer am 1. Juni ab 15 Uhr im 1. Bezirk am Michaelerplatz statt. Dort erwarten das Publikum schon die ersten Ho¨hepunkte des diesja¨hrigen Bu¨hnenprogramms: Coshiva, 5/8erl in Ehr'n, das femous orchestra und viele andere.

Ausklang: 23. Juni, 20 Uhr, 16., Tschauner Bu¨hne, Maroltingergasse 43

Links: Programm unter Wir sind Wien; Mehr zu femous da und dort

Foto: Logo Wir sind Wien

Dauerbrenner: Die Lust der Frauen

Regisseurin Gabi Schweiger rückt mit "Die Lust der Frauen" die weibliche Sexualität ab 60 in den Fokus: Ein Film über den Umgang mit dem eigenen, alternden Körper, aber auch über sexuelle Bedürfnisse, über die Wünsche und Schwierigkeiten, die in den unterschiedlichen Paarkonstellationen zum Tragen kommen. Eine besondere Bedeutung hat der Aspekt der Überwindung gesellschaftlicher Schranken und kruder Moralvorstellungen, mit denen alle Protagonistinnen zu kämpfen haben.

Die Doku läuft bis 2. Juni im Rechbauer Kino Graz.

Links: Filmzentrum in Rechenbauerkino, Rechbauerstrasse 6, 8010 Graz; Gabi Schweiger

Foto: Filmstill Die Lust der Frauen

Wege der Frauen durchs Rathaus

1913 kam es zu einer Massenversammlung von Frauen in der Volkshalle des Rathauses, die das Wahlrecht, bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen forderten: Seither hat sich frauenpolitisch in Wien viel verändert, Frauen zogen als Politikerinnen und Mitarbeiterinnen ins Rathaus ein, Abteilungen und Projektstellen wurden eingerichtet, autonome Frauengruppen meldeten sich politisch zu Wort. 

Die Frauenabteilung der Stadt Wien bietet nun gemeinsam mit dem Bürgerdienst Wien kostenlose Führungen durchs Rathaus an: Historisches und Aktuelles zum Wiener Rathaus wird auf den "Wegen der Frauen durchs Rathaus" mit Informationen zur Politik von und für Frauen verknüpft wird.

Mit Abbildungen von Plakaten, Zeitungsausschnitten und Büchern gibt die Wienbibliothek Einblick in ihre zahlreichen Schätze zur Frauengeschichte, in neun Stationen werden Schlaglichter auf die Zusammenhänge der Themen Frauen und Politik, Sichtbarkeit von Frauen in Straßenbenennungen, Selbstbestimmungsrecht über Körper und Sexualität, Eherecht und alternative Wohnformen, Gewaltschutz, Frauenbildung und Frauen am Arbeitsmarkt, Frauen in Krieg und Faschismus und die Bedeutung von Frauenpolitik für Frauen geworfen.

Termine: 7.6., 16.30-17.45 Uhr / 15.6., 14.00-15.15 Uhr

Es führen Dragana Hannani und Meike Lauggas. Treffpunkt: Stadtinformation im Rathaus, Eingang Friedrich-Schmidt-Platz.

Anmeldung unter (+43 1) 4000 83539 oder e-mail.

Links: Frauenabteilung der Stadt Wien, Frauenführungen

Foto: Einladung Wege der Frauen durchs Rathaus/Frauenabteilung Stadt Wien

Zum Vergessen / Lumen Mobile 1

"In ihrer raumgreifenden Installation 'Zum Vergessen' für die Startgalerie des MUSA zeigt Katharina Stiglitz die Spuren einer fiktiven Ausstellung an den Wänden des Galerieraumes. Die Umrisse der verschwundenen Bilder, die hier sowohl als Rückstand als auch als Fährte verstanden werden wollen, scheinen wie die Sichtbarmachung jener Abwesenheit, die zu füllen wir uns so sehr bemühen, wenn wir versuchen, uns zu erinnern. (Martin Nimmervoll)

Die Ausstellung ist bis 9. Juni im MUSA zu sehen. 

Link: MUSA, Felderstraße 6-8 (neben dem Rathaus), 1010 Wien

Stefanie Wilhelm stellt ihre Arbeit "Lumen Mobile 1" bis 12. Juni im Kubus EXPORT - Der transparente Raum aus. In der installativen Gestaltung durch Licht und Bewegung verwandelt sich der Glaskubus unter dem Stadtbahnbogen am Lerchenfeldergürtel in einen gelassen pulsierenden Gegenraum in einem der meist-frequentierten Verkehrsräume der Stadt.

Link: KÖR - Kunst im öffentlichen Raum Wien; Kubus EXPORT - Der transparente Raum, Lerchenfelder Gürtel, Bogen 43, 1080 Wien (U6 Station Josefstädter Straße)

Foto: Katharina Stiglitz/MUSA

Camouflage

Das Spiel mit Tarnung und Täuschung ist ein klassisches in menschlichen Beziehungen wie auch in der Kunst. Die Chance auf das Überraschungsmoment bei Enttarnung, das eingefahrene Sehgewohnheiten aufbricht und damit auch Denkgewohnheiten, läßt sich kaum einE KünstlerIn entgehen.

Dabei werden verdeckte Parallelitäten zwischen den Zeiten offengelegt und allzu offensichtliche Scheinrelationen als solche entlarvt. Es läßt sich eine künstlerische Herauforderung postulieren: In dem Maß, in dem die eingesetzten artifiziellen Mittel des Tarnen und Täuschens Selbstzweck sind und weniger dem Erkenntnisinteresse dienen, in dem Maß gerät Kunst in Gefahr, ihre Legitimation zur Nutzung des jeweils vorgegeben gesellschaftlichen Freiraums zu verlieren.

flat1 präsentiert "Camouflage" in einer Gruppenausstellung mit Arbeiten von Anna-Maria Bogner, Iris Dostal, Eva Hradil, Peter Kulev, Michaela Niederkircher, Iris Nitzl, Bernd Oppl, Jakob Schieche, Elisabeth Schmirl, Petra Schweifer, Janine Tobüren bis 10. Juni jeden Donnerstag von 18 bis 21 Uhr.

Link: flat1, Schikanedergasse 2, 1040 Wien

Foto: camouflage/flat1

"Außer dass sie uns gut eingeschlossen hat"

Welche aktuellen Bedingungen ermöglichen oder verunmöglichen es, dass Kunst/Institutionen/Geschichtsschreibung/en an einem Ort
Zeitzeuginnengeschichten haben und an einem anderen nicht?

Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum der Ausstellung von Johanna Tinzl und Stefan Flunger "Sonst weiß ich über die Mauer nicht viel zu sagen, außer dass sie uns gut eingeschlossen hat", die in der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs bis 13. Juni zu sehen ist. Im Bild: Anna Flachová-Hanusová (Brünn/Brno), Ela Stein-Weissberger (New York), Helga Pollak-Kinsky (Wien). Eintritt frei!

Die Ausstellung wurde im Rahmen des von Orange 94.0 initiierten Erinnerungsprojektes "Fathomizing Memory" realisiert, das sich WiderstandkämpferInnen widmet und fragt, wie diese und Überlebende wie Opfer des Nazi-Regimes erinnert werden - oder nicht erinnert und vergessen?  Künstler_innen, Jugendliche und Expert_innen tragen Ge-Schichten ab und legen unhörbare und ungehörte Erinnerungen frei: Unsichtbarkeiten Hörbar Machen!

Links: fathomizing memory; VBKÖ - Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs, Maysedergasse 2, 4. Stock, 1010 Wien

Foto: Videostill Johanna Tinzl / Stefan Flunger, 2011

Maja Vukoje

Die 1969 in Düsseldorf geborene und in Belgrad aufgewachsene Malerin Maja Vukoje hat an der Angewandten in Wien bei Maria Lassnig und Christian Ludwig Attersee studiert. Vukoje spricht in ihren großformatigen Malereien aktuelle diskursive Fragestellungen wie Postkolonialismus, Gender und Populärkultur an.

Von ihrer eigenen Migrationserfahrung ausgehend, interessiert sich Maja Vukoje im Besonderen für synkretische kulturelle Phänomene, welche sie auf Recherchereisen, u.a. zum karibischen Karneval in Tobago untersucht. Diese Darstellungen von kollektiven Ritualen, Gesten und Momenten der Transformation bevölkern bühnenartige Vorstadt- Szenerien aus Neu-Belgrad. So vermischen sich in ihren Malereien unterschiedliche kulturelle Kontexte, wobei die Künstlerin immer auf der Suche nach einer archetypischen Fassung individueller Erfahrungen ist.

Ihre jüngsten Arbeiten sind derzeit (bis 10. Juli) im Salzburger Kunstverein zu sehen. 

Termine: Dialogführung mit den ARTgenossen am Dienstag, 7. Juni, 19 Uhr // Kunstgespräch mit Maja Vukoje am Donnerstag, 9. Juni, 19 Uhr

Im Ausstellungskabinett ist Annja Krautgassers "Giants and Mosquitoes" ebenfalls bis 10. Juli zu sehen. Im CaféCult stellt Gabriele Chiari neue Arbeiten aus.

Link: Salzburger Kunstverein/Künstlerhaus, Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg

Foto: Maja Vukoje, Satelitas/Salzburger Kunstverein

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Jetzt anmelden für die Regenbogenparade 2011

Heuer findet die Regenbogenparade zum 16. Mal statt, und zwar am Samstag, 18. Juni, traditionsgemäß auf der Wiener Ringstraße. Das Motto: "Show your face!"

Der Erfolg der Parade wird auch heuer wieder von den vielen TeilnehmerInnen abhängen. Die Homosexuelleninitiative Hosi möchte daher zur Teilnahme ermuntern, um ein starkes Statement für Akzeptanz und Gleichberechtigung zu setzen.

Die Route führt vom Schottenring aus bis zum Rathausplatz, wo dieses Jahr das erste Mal die große Open-Air-Schlussveranstaltung (organisiert vom neuen Verein CSD Vienna) gefeiert wird. Der Start ist um 15 Uhr. Die Startaufstellung wird ca. zwei Tage vor der Parade auf der Homepage veröffentlicht. Alle angemeldeten TeilnehmerInnen nehmen an einer Prämierung des besten Beitrags teil, eine Promi-Jury wird die Gruppen und Wägen in drei Kategorien.

Anmeldungen ab sofort, Anmeldeschluss ist der 1. Juni. Eine spätere Anmeldung ist nur für Fußgruppen bzw. kleine Gruppen möglich. Die Teilnahme ist kostenlos (bei motorisierter Teilnahme fällt ein kleiner Unkostenbeitrag an).

Links: Dieses Jahr ist die Regenbogenparade Teil von Vienna Pride 2011. Anmeldung zur Teilnahme.

Foto: APA/Neubauer

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Feste.Kämpfe.

Die große Ausstellung im Volkskundemuseum Wien "Feste.Kämpfe. 100 Jahre Frauentag." zeigt bis 30. Juni die Ergebnisse eines vielschichtigen Forschungsprojekts des Kreisky-Archivs. Dokumentiert wird die wechselvolle Geschichte des Frauentages in den Kontexten gesellschaftspolitischer und kulturgeschichtlicher Rahmenbedingungen.

Zum Ausstellungsprojekt gehören außerdem die Begleitpublikation "Frauentag! Erfindung und Karriere einer Tradition" und künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum: "In. Anspruch. Nehmen. 100 Jahre Frauentag" wurde von den Künstlerinnen Lisl Ponger, Stefanie Seibold, Magda Tóthová, Sofie Thorsen und dem Künstler Wilfried Gerstel für Orte entwickelt, die einen Bezug zur Geschichte des Frauentags haben.

Kuratorinnenführungen von Heidi Niederkofler am 19. Juni um 15 Uhr.

Links: Feste.Kämpfe im Volkskundemuseum, Laudongasse 15-19, 1080 Wien

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

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Foto: Stichwort. Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung/Volkskundemuseum, Feste. Kämpfe