Regensburg - Übelkeit, Kopfschmerzen, flaues Gefühl im Bauch: Neun von zehn Deutschen sind anfällig für die so genannte Reisekrankheit oder Kinetose, weiß der deutsche Reportagedienst obx-medizindirekt zu berichten. Sie tritt aber nicht nur auf Schiffen oder Segelbooten, sondern auch im Bus, Pkw und im Flugzeug auf - selten auf Motorrädern oder in der Eisenbahn.

Schuld an den Beschwerden sind ungewohnte Bewegungen und Beschleunigungen, die im Gehirn nicht mit den gleichzeitigen optischen Eindrücken übereinstimmen: Die Gleichgewichtsorgane in den Innenohren melden Alarm, zu dem aus Sicht der Augen aber kein Anlass besteht.

Meist sind die Beschwerden eher unangenehm als lebensgefährlich. Nur in Einzelfällen kommt es  zu ernsthaften Herz-Kreislaufsymptomen.

Nach vorne schauen

Das Risiko eine Kinetose lässt sich mit einfachen Maßnahmen deutlich reduzieren. Entscheidend ist die Wahl des Sitzplatzes. Auf Schiffen werden in der Schiffsmitte, im Flugzeug in Höhe der Tragflächen, im Bus hinter der Vorderachse und im Auto auf dem Beifahrersitz, die wenigsten Bewegungsreize vermittelt. Außerdem bewährt es sich, wenn die Fahrtbewegungen mit den Augen verfolgt werden können, deshalb lohnt es sich im Bus in den vorderen Reihen zu sitzen und den Blick während der Fahrt nach vorne zu richten. Nächtliche Busfahrten, vor allem in bergigen Gegenden, empfiehlt es sich zu vermeiden.

Empfindliche Menschen sollten weder mit vollem noch mit nüchternem Magen die Reise antreten, sondern vorher leichte Kost zu sich nehmen.

Reisemedikamente können Abhilfe schaffen, sind aber wegen möglicher Begleiterscheinungen nur in Absprache mit dem Arzt einzunehmen. Die Wirksamkeit von Akupressur-Armbändern dürfte auf einen Plazeboeffekt zurückzuführen sein. Gänzlich nebenwirkungsfrei und seit Jahrhunderten in Verwendung ist die Ingwerwurzel. (red)