Wien - In den vergangenen Jahren haben vor allem die Telekom Austria und die Raiffeisenbank International (RBI) in Weißrussland investiert. Die Telekom hat die weißrussische Velcom um insgesamt 1,38 Milliarden Euro übernommen. Vor der jüngsten Abwertung des Rubels war die Position mit 265 Millionen Euro bewertet.

Für die RBI macht das Geschäft in Weißrussland knapp ein Prozent der Bilanzsumme aus (1,5 Mrd. Euro). Daher erwarte man keine signifikante Auswirkung auf die Kapitalbasis der Bank. "Die Situation bereitet uns keine schlaflosen Nächte", sagte ein RBI-Sprecher dem Standard. Kunden der RBI-Tochter Priorbank können derzeit nach Unternehmensangaben uneingeschränkt Rubel abheben, Dollar gebe es hingegen eingeschränkt.

2010 exportierte Österreich Waren im Wert von 160 Millionen Euro nach Weißrussland. Dietmar Fellner, Delegierter der Wirtschaftskammer Österreich in Moskau, befürchtet, dass das Exportvolumen bei einer längeren Krise um 30 Prozent fallen wird. (sulu, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27.5.2011)