Linz - Könnte man den österreichischen Bundeskanzler (wie den Bundespräsidenten) direkt wählen, dann käme der neue ÖVP-Chef Michael Spindelegger nur auf den dritten Platz. Das geht aus einer in dieser Woche durchgeführten Market-Umfrage für den Standard hervor. Auch in der Sonntagsfrage ist die ÖVP deutlich hinter SPÖ und FPÖ zurückgefallen.

Anders als andere Institute geht Market derzeit nicht davon aus, dass die FPÖ den ersten Platz hätte - "die Freiheitlichen liegen ungefähr gleichauf mit der SPÖ. In einer Hochrechnung mehr als zwei Jahre vor der Wahl die eine oder andere Partei als Sieger auszurufen wäre unseriös, noch dazu, wo bei recht knappen Ergebnissen die Mandatsverteilung unsicher ist", sagt Market-Chef Werner Beutelmeyer.

Dass die ÖVP momentan schwach ist, ergibt sich auch aus der Kanzlerfrage: 16 Prozent würden Werner Faymann wählen, für weitere drei Prozent kommt er noch am ehesten infrage. Für Heinz-Christian Strache sind es zwölf (plus zwei) und für Spindelegger neun (plus drei). (Conrad Seidl, DER STANDARD; Printausgabe, 28./29.5.2011)