Wien - Ein wenig Unruhe herrscht derzeit in der Bawag PSK; es gibt wieder einen (Teil-)Abgang. Das Institut (Werbeslogan: "Mitten im Leben") steckt rund um die Kooperation mit der Post selbst mitten in der sogenannten Filialoffensive, in deren Rahmen Bank- und Postfilialen zusammenwachsen. Zuständig für die Umsetzung der Offensive ist Manfred Feichter, der Filial-Vertriebschef der Bank. Er hängt nun aber den Job als Vertriebschef an den Nagel, beerbt wird er vom Kärntner Ex-Radrennprofi Arno Wohlfahrter, der bislang für den Filialvertrieb verantwortlich gezeichnet hat.
Feichter, der vor 28 Jahren in der PSK begonnen hat, bleibt der Bawag aber insofern erhalten, als er "die Filialoffensive weiter betreuen wird", sagen er und die Sprecherin der Bank unisono. Darüber hinaus werde er sich "anderen Projekten außerhalb der Bawag widmen"- die Frage, ob als Konsulent oder Bank-Bediensteter lässt die Bank unbeantwortet.
Für Unruhe sorgt auch die Kündigung von acht PSK-Vertragsbediensteten. Sie haben gemäß Gesetz Anspruch auf Beschäftigung im Finanzministerium (zu dem das Postsparkassenamt ressortiert). Die Bawag macht aber "Bedarfsmangel" geltend: "Im Wirkungsbereich des Ministeriums" könne kein Job angeboten werden.
Die Sache beschäftigt nun die Gewerkschaft, die darauf hinweist, dass das Ministerium erst kürzlich offene Stellen inseriert habe. In der Bank versteht man die Aufregung nicht. Die Betroffenen (die Rede ist von sechs) hätten Job-Angebote abgelehnt - laut Gewerkschaft sei es dabei aber um das laufende Golden-Handshake-Programm Bolero gegangen. (gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28./29.5.2011)