Barcelona - Schwere Krawalle haben die Feiern nach dem Champions-League-Sieg des FC Barcelona überschattet. Jugendliche Fußball-Hooligans lieferten sich in der Nacht zum Sonntag in der katalanischen Metropole Straßenschlachten mit der Polizei. Nach der offiziellen Bilanz der spanischen Behörden wurden bei den Auseinandersetzungen 132 Menschen verletzt, darunter 44 Polizeibeamte.

111 Gewalttäter wurden festgenommen. Ihnen wurde Widerstand gegen die Staatsgewalt, Störung der öffentlichen Ordnung und Körperverletzung zur Last gelegt. In der Gegend von La Coruna im Nordwesten Spaniens stürzte eine 17-Jährige bei Siegesfeiern in eine Baugrube und starb.

Unmittelbar nach dem Abpfiff des Finales im Londoner Wembley-Stadion strömten 50.000 Barca-Fans ins Zentrum von Barcelona, um den 3:1-Sieg ihres Teams über Manchester United zu bejubeln. In der Stadt gab es zwei Siegesfeiern: eine am Canaletes-Brunnen auf der Flaniermeile Las Ramblas und eine zweite am Triumphbogen, wo das Spiel auf einer Großleinwand übertragen wurde.

Die Feiern verliefen friedlich, bis eine Gruppe Jugendlicher in den Morgenstunden begann, Bierflaschen und andere Gegenstände auf Polizisten zu werfen. Die Beamten gingen mit Schlagstöcken und Gummi-Geschossen gegen die Randalierer vor. Die Straßenschlachten dauerten mehr als zwei Stunden. 2.000 Demonstranten, die vor zwei Wochen aus Protest gegen die wirtschaftliche Krise und Arbeitslosigkeit ein Lager auf dem Platz Plaza de Catalunya errichtet hatten, bildeten Menschenketten, um ihr Camp vor den Hooligans zu schützen. (APA/dpa)