Damaskus - Syrische Sicherheitskräfte haben nach Angaben der Opposition am Sonntag bei Einsätzen gegen Regierungsgegner im Westen des Landes mindestens vier Menschen getötet. In mehreren Städten der Provinz Homs seien Panzer in Stellung gegangen, darunter in Deir Maala. In Rastan und Talbisa (Talbisseh) hätten Hubschrauber die Einsätze unterstützt. Außerdem habe das Regime von Präsident Bashar al-Assad die Telefon- und Internetverbindungen unterbrochen.

Demnach waren beide Städte seit dem frühen Morgen von der Armee umstellt, und Sicherheitskräfte schossen auf Menschen. Mehr als hundert Menschen seien mit Verletzungen in Krankenhäuser in Homs eingeliefert worden.

Ein zehn Jahre altes Mädchen sei getötet worden, als Sicherheitskräfte in Rastan das Feuer auf einen Bus eröffnet hätten, berichteten Augenzeugen. Vier weitere Kinder seien verletzt worden. Auf der Straße von Rastan nach Talbisa seien außerdem eine Frau und ein Mann vermutlich zufällig von Schüssen tödlich getroffen worden.

Talbisa wurde den Berichten zufolge von der Armee auch mit Artillerie beschossen. Dabei sei ein 29 Jahre alter Mann getötet worden. Sicherheitskräfte seien von Haus zu Haus gegangen und hätten nach Regierungsgegnern gesucht, hieß es. Es habe mehrere Festnahmen gegeben. Die Gefangenen seien mit verbundenen Augen und gefesselt in Bussen abtransportiert worden.

Seit Beginn der Proteste gegen die Regierung von Präsident Bashar al-Assad im März sind in Syrien nach Angaben von Menschenrechtsgruppen rund 1100 Menschen von Sicherheitskräften getötet. (APA)