Die Schmelzeinschlüsse in Mondgestein enthalten einen unerwartet hohen Wasseranteil.

Bild: NASA

Dass es auf dem Mond Wasser gibt, ist nicht neu - das Ausmaß allerdings schon. Einer neuen, nun in "Science Express" publizierten Studie zufolge enthält der Mond an einigen Stellen genauso viel Wasser wie die Erde in ihrem Inneren. Dies stellt einen Aspekt der Theorie zur Mondentstehung in Frage. Der gängigen Theorie zufolge enthält Mondgestein nämlich sehr, sehr wenig Wasser, da dies bei den hohen Temperaturen verdampft ist, wie sie bei der Kollision eines marsgroßen Himmelskörpers mit der jungen Erde entstanden sind - dem Ursprung des Mondes.

Das Forschungsteam untersuchte Schmelzeinschlüsse in Mondgestein vulkanischen Ursprungs, das im Rahmen der Apollo 17-Mission 1972 eingesammelt worden war. Die Analyse der Olivin-Kristalle, in denen winzige Kügelchen aus Magma eingeschlossen sind, erbrachte einen 100-fach höheren Wassergehalt, als bislang angenommen worden war.

Das in Kratern an den Mondpolen gefundene Wassereis könnte dem Team zufolge nicht nur - wie bisher angenommen - von Kometen- und Meteoriteneinschlägen stammen, sondern zum Teil auch von Wasser, das vor langer Zeit bei Vulkanausbrüchen freigesetzt worden war. (red)