China hat in den vergangenen Jahren eine "Blaue Armee" genannte, 30 Personen umfassende Cybertruppe aufgebaut. Diese soll nach Angaben des chinesischen Verteidigungsministeriums Online-Netzwerke der Volksarmee schützen, heißt es in einem Bericht des PLA Daily, der Zeitung der Volksarmee. Cyberattacken seien "wie Pingpong-Spielen. Wir haben viele Leute, die das spielen, also sind wir ziemlich gut dabei", erklärte ein früherer General der Volksarmee der Tageszeitung The Australian.

Erste offizielle Bestätigung

Die Existenz einer chinesischen Cybertruppe ist wenig überraschend, jedoch ist dies die erste offizielle Bestätigung dafür. China wurde wiederholt beschuldigt, Ursprung von Cyberangriffen auf zivile wie staatliche Netzwerke gewesen zu sein, zuletzt bei Angriffen auf eine Reihe internationaler Konzerne, darunter Google.

Warnung von Angriffen auf Rohstofffirmen

Montag warnte die australische Regierung vor Cyberangriffen auf Rohstofffirmen und andere Unternehmen. Es habe eine Reihe von Berichten über Angriffe auf Rohstoffunternehmen gegeben, erklärte der australische Generalstaatsanwalt Robert McClelland. "Angriffe kommen von überall, nicht nur aus China." Vor wenigen Tagen wurde auch US-Rüstungskonzern Lockeed Martin Ziel einer Cyberattacke, die aus Ländern rund um den Globus gestartet wurde. Davor sollen die Minenkonzerne BHP Billiton und Rio Tinto Ziele von Angriffen gewesen sein. (red, Reuters/ DER STANDARD Printausgabe, 31. Mai 2011)