Belgrad - Die Festnahme des früheren Militärchefs der bosnischen Serben Ratko Mladic am vergangenen Donnerstag war nach den Worten von Innenminister Ivica Dacic das Ergebnis langjähriger Ermittlungen über das Netz seiner Helfern. Die Untersuchungen gegen die Helfer Mladic' würden fortgesetzt, kündigte Dacic am Mittwoch an. Auch werde ermittelt, auf wessen Hilfe sich Mladic in seinem letzten Versteck im Dorf Lazarevo bei Zrenjanin, nordöstlich von Belgrad, stützen konnte, so der Minister.

Mladic wurde im Haus seines Cousins festgenommen. Nach den Worten Dacic' wurden am Donnerstag fünf weitere Personen festgenommen, die alle später frei kamen. Ob es einen Prozess gegen sie geben werde, liege an der Sonderstaatsanwaltschaft für Kriegsverbrechen, präzisierte der Innenminister. In Lazarevo leben mehrere Verwandte des Haager Angeklagten.

Im vergangenen Dezember kamen zehn frühere Helfer Mladic' mit einem Freispruch davon. Sie hatten dem Haager Angeklagten geholfen, sich bis Ende 2005 zu verstecken. Die Sonderstaatsanwaltschaft für Kriegsverbrechen hat inzwischen gegen das Urteil berufen. (APA)