Spielberg - Der Deutsche Martin Tomczyk hat sich bei extremem Verhältnissen die Pole Position für den dritten Saisonlauf zum Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) am Sonntag (14.00) auf dem neuen Red-Bull-Ring in Spielberg gesichert. Der Audi-Pilot setzte sich am Samstag bei teilweise strömendem Regen in der Superpole, an der die schnellsten Vier in einem Einzelzeitfahren teilnahmen, vor seinem englischen Markenkollegen Oliver Jarvis durch.

Drittschnellster und damit auch einziger Mercedes-Fahrer in den Top-Sechs war der deutsche Wahl-Österreicher Ralf Schumacher. Auch dem jüngeren Bruder von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher war die Erleichterung darüber anzusehen, dem dauernden Aquaplaning heil entkommen zu sein. "Jeder musste heute froh sein, ohne beschädigtes Auto durchzukommen. Es war schon richtig gefährlich zwischendurch", gestand der Wahl-Salzburger.

Ekström in der Mauer

Der Regen hatte bei der großen Rückkehr der DTM nach acht Jahren pünktlich mit Qualifikationsbeginn eingesetzt. Das bescherte nicht nur den anfangs noch auf Slicks fahrenden Piloten Riesenprobleme, sondern sorgte später auch für eine mehrminütige Unterbrechung. Besonderes Pech hatten ausgerechnet die beiden Fahrer des Abt-Teams von Namensgeber und Hautsponsor Red Bull.

Sowohl der zweifache DTM-Champion Mattias Ekström aus Schweden als auch der Spanier Moguel Molina knallten auf nasser Piste bei der Boxeneinfahrt in die Mauer und beschädigten ihre Audis zum Teil schwer. Damit starten die beiden am Sonntag noch hinter den beiden Damen Susie Stoddart (15.) und Rahel Frey (16.) aus der letzten Reihe.

Tomczyk kommt am besten zurecht

Während durch das Wetter-Chaos Meisterschafts-Leader Bruno Spengler aus Kanada das Rennen nur von Platz zwölf aus in Angriff nimmt, fuhr Tomczyk in dem von Audi dominierten Qualifikationstraining trotz allem relativ souverän zur achten Karriere-Pole, obwohl er nur in einem sogenannten B-Auto sitzt. "Egal in welchem Auto, nach einer Pole bist du immer happy, weil es die beste Ausgangsposition ist, um ein Rennen auch zu gewinnen", strahlte der 29-jährige Rosenheimer.

Über den Regen meinte Tomczyk: "Ich bin heute gefahren und geschwommen. Heute ist wirklich alles passiert, was in einem Training passieren kann. Wenn es Sonntag auch so ist, wird es echt brutal" Schumacher ergänzte: "Die Trainings-Unterbrechung war wegen des vielen Wassers richtig. Ich hoffe für die Fans und für uns, dass das Wetter morgen besser ist und wir alle sicher durch die ersten zwei Kurven kommen. Das war schon in der Formel 1 immer schwierig."

Schon drei Wochen vor der Rückkehr des ganz großen Motorsports hatte bei der Eröffnung der erneuerten Anlage in Spielberg Regen das Programm beeinflusst. Dennoch honorierten alleine am Samstag 15.000 Besucher das Comeback. Schumacher meinte: "Es ist großartig, wieder hier zu fahren. Ich hatte fast schon vergessen, wie schön es hier ist. Wir müssen in erster Linie Dietrich Mateschitz dafür danken." (APA)