Moskau - Umweltschützer und Holzindustrie in Russland streiten um ein geplantes Tiger-Reservat. Ein im äußersten Osten des Landes als Reservat für den bedrohten Sibirischen Tiger ausgewiesener Landstrich ist nach Medienberichten der Holzindustrie zur Ausbeutung versprochen. Wie die Zeitung "Wedomosti" berichtete, gab die Forstbehörde der Region Wladiwostok mit Unterstützung Moskaus das Waldgebiet im Mai an einen Parkett-Hersteller.

... was gleich mehreren Initiativen zuwiderliefe: So hat Moskau erst im November bei der UNESCO den Weltnaturerbe-Status für das rund 400.000 Hektar große unberührte Gebiet an der Grenze zu China beantragt. Dazu kommt noch der Tiger-Gipfel zur Erhaltung der Raubkatzen, der Ende vergangenen Jahres in St. Petersburg stattgefunden hatte. In Anwesenheit von Regierungschef Wladimir Putin war dort beschlossen worden, den Landstrich in ein Refugium für den Sibirischen Tiger umzuwandeln, wie "Wedomosti" berichtete. Die Zeitung betonte den Stellenwert des Waldes für die Tigerart: Es sei die einzige Verbindung zwischen den Populationen Chinas und Russlands.

Wild leben nur noch etwa 500 Exemplare dieser größten Tiger-Unterart - und damit der größen Katzenspezies überhaupt -, die meisten von ihnen in Russland. (APA/red)