Le Mans - Zwei spektakuläre Unfälle der Audi-Pilot Allan McNish und Mike Rockenfeller haben die ersten Stunden des24-Stunden-Rennen von Le Mans überschattet.  Nach dem zu Beginn Allan McNish nur knapp an einer Katastrophe vorbeischarmmte, gab es in der Nacht für Audi die nächste Schrecksekunde: Titelverteidiger Mike Rockenfeller kollidierte mit seinem R18 TDI auf einer Geraden mit einem langsameren Fahrzeug, drehte sich und schlug heftig in die Leitplanke ein. Bei dem Unfall wurde der Diesel-Sportwagen nahezu komplett zerstört.

"Rocky ist aus eigener Kraft aus dem Auto gestiegen", sagte Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich. Über den Gesundheitszustand des 27-Jährigen gab es zunächst keine weiteren Auskünfte. Das Rennen wurde mit einer Safety-Car-Phase fortgesetzt. Zum Zeitpunkt des Unfalls lag Audi-Pilot André Lotterer in Führung.

Berits am Nachmittag war McNish in der 15. Runde beim Versuch die Führung zu übernehmen mit einem langsameren Ferrari kollidiert und sein Bolide rauschte beinahe ungebremst durchs Kiesbett in die Reifenstapel. Dabei wäre der Audi McNishs beinahe über die Leitschiene geflogen, hinter dem zahlreiche Streckenposten und Fotografen standen. Auch durch die umherfliegenden Wrackteile wurde offenbar niemand verletzt. Auch McNish stieg nach erster Diagnose unverletzt aus dem Fahrzeug, wurde aber dennoch zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus eingeliefert.

Das Rennen wurde zunächst hinter dem Safety-Car fortgesetzt, das 2008er-Siegertrio McNish, Dindo Capello (Italien) und Tom Kristensen (Dänemark) war jedoch aus dem Rennen. "Es ist schwer zu verdauen, dass wir so früh ausgeschieden sind, aber das Wichtigste ist, dass niemandem etwas passiert ist", sagte Capello: "Ich habe mir echte Sorgen gemacht und Alan und die Zuschauer. Man denkt, dass die Auslaufzonen groß genug sind, aber selbst dieses riesige Kiesbett hat hier nicht gereicht."

Wurz Zweiter

Alexander Wurz, der gemeinsam mit dem Spanier Marc Gene und dem Engländer Anthony Davidson antritt, lag nach den ersten acht Stunden auf Rang zwei. Das Trio mit Wurz wies knapp fünf Minuten Rückstand auf den führenden Audi R18 TDI von Benoit Treluyer, Marcel Fässler und Andre Lotterer (FRA/SUI/GER) auf, der um 23.00 Uhr bereits seine 120. Runde absolvierte. Domink Kraihamer lag mit seinem Team in der LMP2-Klasse mit seinem Oreca 03 in Führung, Christian Klien auf Aston Martin war zu diesem Zeitpunkt bereits ausgeschieden. (SID/APA/red)