Deutscher Kanzler zeigt sich unnachgiebig und rechnet innerhalb der SPD mit Mehrheit für seinen Reform-Kurs - Vermögens- und Erbschaftssteuer kein Teil der Agenda
Redaktion
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Berlin - Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder
rechnet beim Sonderparteitag seiner SPD am 1. Juni mit einer soliden
Mehrheit für seinen Kurs. "Das ist auch nötig, wenn ich meine Arbeit
tun soll", sagte er am Montag in Berlin. Schröder sieht in einem
ergänzenden Antrag zu seiner teilweise umstrittenen "Agenda 2010"
kein Einlenken im innerparteilichen Streit. "Ich brauche keine
Kompromisse", betonte er vor einer Sitzung der Parteiführung. In den
Beratungen geht es um die endgültige Fassung des Leitantrages zu dem
außerordentlichen Parteitag. Arbeitsgruppen hatten über Ergänzungen
dazu beraten. Sie hätten im Kern den Entwurf des Leitantrags
bestätigt, sagte Schröder.
Der Kanzler relativierte die Bedeutung des geplanten zusätzlichen
Antrags für den Parteitag, in dem zusätzliche Belastungen für
Wohlhabende in Aussicht gestellt werden. Diese Forderungen seien Teil
der längerfristigen SPD-Programmdiskussion, stellte Schröder klar.
Vermögens- und Erbschaftssteuer kein Teil der Agenda
Die in der SPD umstrittene Reformagenda 2010 des
deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder soll in allen wesentlichen
Punkten verwirklicht werden. Änderungen im Detail seien allerdings
möglich, erklärte Regierungssprecher Thomas Steg am Montag in Berlin.
"Die Linie wird eins zu eins umgesetzt", bekräftigte er jedoch.
Zur neu entflammten Debatte über die Vermögens- und Erbschaftssteuer sagte Steg, diese seien nicht Teil der Reformagenda.
Die Beratungen der SPD dazu sollten abgewartet werden. Nach dem
Sonderparteitag der SPD am 1. Juni, der über die Agenda befinden
soll, werde es in der Fraktion weitere Beratungen geben. Er gehe
jedoch davon aus, dass es für die Agenda 2010 eine große Mehrheit
geben werde.
Zu einer Ausbildungsabgabe für Betriebe, die ebenfalls im Gespräch
ist, allerdings bei Bundeskanzler Schröder auf wenig Gegenliebe
stößt, sagte Steg, er würde sich nicht wundern, wenn sich die SPD in
ihrem Leitantrag für ein "unbürokratisches Modell" entscheide. Eine
Zwangsabgabe für Firmen, die nicht hinreichend ausbilden, wird in der
SPD weiter diskutiert.
(APA/dpa)
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